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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Im Wahlkampf-Finale wird politisches Holz geschlägert“, Seite 22

Weit unterhalb von Janine Bex’" Anwesen haben die Nachbarn Windwurf- und Schadholzschlägerungen vornehmen lassen.

Im Wahlkampf-Finale wird
politisches Holz geschlägert

Bex’ Haus im Höttinger Wald erhitzt weiter die Gemüter. Wanker (VP) bestätigt, dass es keinen Zusammenhang mit aktuellen Baumschlägerungen gibt.

Innsbruck - Wohnen im Wald:
Der Kauf einer stark sanierungsbedürftigen Berghütte
in Hötting durch die stellvertretende grüne Gemeinderatsklubchefin Janine Bex
wird zur politischen Affäre.
Schließlich werden angrenzend an ihr Grundstück derzeit Bäume gefällt. Beides hat
nichts miteinander zu tun,
dennoch schießen ÖVP, FPO,
SPÖ, Liste Fritz und NEOS aus
allen Rohren.

Die aktuellen rungen: Sie betreffen ein überaltertes und windwurfgefährdetes Waldstück, das für
eine Waldverjüngung wieder
aufgeforstet wird. Es gehört
Nachbarn von Janine Bex.

Die Rodungsansuchen:
Hier wird es kompliziert. Bex
musste etwa ein dauerhaftes
Rodungsansuchen Sstellen,
aber es wurde kein Baum gefällt. Denn offiziell ist ein Teil
ihres Grundstücks noch als
Wald qualifiziert, obwohl es
seit Jahrzehnten keine Bäume
mehr gibt und die Fläche nicht
als Wald genutzt wird. Mit
dem Rodungsbescheid gelten
die rund 600 Quadratmeter
jetzt nicht mehr als Wald.

Forr UetkTT

Die Windwurf- und
Schadholzbeseitigungen sind getrennt
von dem Bauvorhaben
zu sehen.“

Andreas Wanker/ÖVP
(Vizebürgermeister)

Ein befristeter Rodungsbescheid umfasst die Zufahrt,
die teilweise für die Bauarbeiten auf drei Meter verbreitert
wird. Nach Abschluss der Arbeiten muss sie nicht rückgebaut werden. Laut der Feuerwehr Hungerburg käme eine
Verbreiterung u.a. den Einsatzfahrzeugen zugute.

Das Bauverfahren: Für einen Baubescheid benötigt
es eine Zufahrt. Bex hat sich
die entsprechenden Servitu-

te (Dienstbarkeitsrechte) von
ihren Nachbarn einräumen
lassen. Ein Abwasserkanal
wird nicht bis zur nächsten
öffentlichen Anbindung errichtet, sondern der Familie
Bex wurde in einem Abwasser-Genehmigungsverfahren
eine „ökologische Bio-Kläranlage“ genehmigt.

Warum erfolgt der Umbau
erst jetzt? Nachdem Bex und
ihr Ehemann das Anwesen
2019 um 330.000 Euro erworben hatten — Ausrufungspreis
in dem Bieterverfahren waren 290.000 Euro —, klagte die
ursprüngliche Besitzerin auf
Rückabwicklung. Das Gericht
bestätigte jedoch den Kauf.
„Derzeit nehmen wir laufend
Sanierungen vor“, erklärt Bex.

Dass sie als „Baumkillerin“
beschimpft wird, trifft Bex.
„Denn die aktuellen Schlägerungen haben mit mir und unserem Haus gar nichts zu tun.“

ÖVP-Vizebürgermeister Andreas Wanker („Baum-Kahlschlag auf der Hungerburg“)
ruderte deshalb am Freitag
zurück. Die Windwurf- und
Schadholzbeseitigungen seien getrennt von Bex’ Bauvorhaben zu betrachten. „Die

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Entscheidung und Beauftragung dieser forstlichen Holznutzung obliegt den betroffenen Privatwaldbesitzern.“
Das waren die Nachbarn.

Eine Woche vor der Gemeinderatswahl hagelt es jedoch
weiter Kritik. „Es ist nicht zu
erklären, welches Interesse die
Stadt Innsbruck daran haben
kann, hoch über Innsbruck
und mitten im Wald Wohnen
zu ermöglichen“, betont Liste-
Fritz-Klubchef Markus Sint.

Für FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger ist
eine moralische Grenze weit
überschritten. „Selbst wenn —
was noch zu prüfen sein wird
- rechtlich alles sauber abgelaufen sein sollte.“

Empört ist Bürgermeister Georg Willi (Grüne): „Andreas Wanker und SPÖ-Chef
Benni Plach sollten sich bei
Janine Bex entschuldigen.
Dafür, dass sie mutwillig Unwahrheiten über sie verbreitet haben.“ Was hier aktuell
passiere, „diese politische
Schlammschlacht“, zeige wieder einmal deutlich, womit
sich die beiden beschäftigten.
„Die Arbeit bleibt liegen, die
verbalen Fäuste fNiegen.“ (pn)