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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Geldmangel: Ehrenamtlicher Radverleih musste schließen“, Seite 23

Der ehrenamtliche Lastenrad-Verleih musste schließen, weil kein Geld aufgetrieben werden konnte. Die IVB haben übernommen. rotos: Böhm, Screenshot, IVB/Berger

Geldmangel: Ehrenamtlicher
Radverleih musste schließen

Sieben Jahre lang lief der kostenlose Lastenrad-Verleih „Lara“. Dann
wurde ein Rad kaputt. Doch an Geld zu kommen, war unmöglich.

Innsbruck - Eine Gruppe motivierter Studierender wollte
2015 allen, die kein eigenes
Auto haben, das Leben erleichtern, erzählt Sophia Neuner.
Deshalb wurde im Herbst 2015
der Verein Lara (Lastenrad Kooperation Innsbruck — Verein
zur Förderung von nachhaltiger Mobilität) gegründet. Innsbruck sollte autofreier und damit lebenswerter werden.
Doch von Beginn an war es
schwer, finanzielle Unterstützung zu bekommen. „Das Projekt war nie gewinnorientiert
angelegt, selbst und ehrenamtlich organisiert und hat tatsächlich funktioniert“, berichtet Mitbegründerin Neuner.
Ein Crowdfunding durch den
Ideenkanal brachte Startkapi-

tal. „Die Summe hat aber leider
immer noch nicht für ein Elektro-Lastenrad ausgereicht.“ Also wurde 2015 erstmals bei der
Stadt Innsbruck um Geld angesucht. „Es kam aber eine Absa-

‚ Das Projekt war

nie gewinnbringend angelegt, ehrenamtlich organisiert und
hat funktioniert.“

Sophia Neuner
(Lara-Gründerin)

ge, das Projekt wurde nicht als
sinnvoll erachtet“, erinnert sich
Neuner. Die fehlende Summe
für die erste Radbeschaffung
(ca. 5000 Euro) wurde schließlich durch eine „Soliparty“

(Solidaritätsparty) möglich gemacht. Ein zweites Rad (ohne
Elektroantrieb) konnte durch
die Innovationsförderung des
Landes erworben werden.

Die beiden Lastenräder
wurden oft genutzt, „unzählige Male“, sagt Sophia Neuner. Mit einer E-Mail-Adresse
konnte man sich einloggen
und so ein Fahrrad auf der
Homepage reservieren. Nach
sieben —- erfolgreichen — Jahren
war bei einem der Lastenräder der Elektroantrieb defekt,
das andere wurde gestohlen.
Freiwillige Spenden mussten
immer wieder für Reparaturen ausgegeben werden. Also
wurde ein weiteres Ansuchen
an die Stadt Innsbruck gestellt,
das aber vom Wirtschaftsaus-

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schuss abgelehnt wurde. Dies
kann der grüne Bürgermeister
Georg Willi nicht nachvollziehen: „Konstruktives Arbeiten
für die Stadt — und die tollen
Initiativen, die hier entstehen
— sieht in jedem Fall anders
aus.“ Warum der Antrag abgelehnt wurde, konnte (trotz
Anfrage per Mail an die zuständige Stadträtin) nicht in
Erfahrung gebracht werden.
Die Stadt hätte zwar 3000 Euro
angeboten, das war laut Verein aber zu wenig. Ende 2023
schließlich gaben die Betreiber auf. „Vielleicht war es auch
Zeit aufzugeben“, sagt Neuner.
„Immerhin haben ja auch die
IVB bereits Lastenräder in ihr
Stadtrad-Programm aufgenommen.“ (ver)