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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_25_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Stadtspaziergang“, Seite 14
Der Stadtspaziergang
Dienstleister und Betriebe aus )hrem Stadtteil stellen sich vor
Vill-Igls: Wo Stadt und
Land sich treffen
Seit 82 Jahren sind Igls und Vill offiziell Teil von Innsbruck — doch der Dorf-
Charakter lebt bis heute und lässt sich auf einem Spaziergang deutlich spüren.
Von Anna Mayr
Am Fuße des Patscherkofels südlich von Innsbruck
liegen, durch einen Waldgürtel getrennt, Igls und Vill. Seit
1942 sind sie offizielle Stadtteile von Innsbruck. Doch
wer hier ein reges Stadtleben
erwartet, täuscht sich. „Wir
sind eigentlich ein Dorf“,
Blick über Igls in Richtung Höttinger Au, dazwischen der Stadtteil Vill.
sagt Maria Zimak, die Vorsitzende des bisherigen Unterausschusses für Igls.
Nach wie vor wird in Vill-
Igls aktiv Landwirtschaft betrieben und von der Dorfmitte aus ist man im Nu in
der Natur. Dieser bäuerlichdörfliche Charakter zeichnet
Vill-Igls aus. „Das wollen wir
nicht verlieren“, sagt Zimak.
Ein Ausflug ins
Viller Moor
Nicht nur für Urlauber ein
schönes Ziel: Viele Innsbrucker gehen im Viller Moor
(gerne mit Hund) spazieren.
Die Runde ist fünf Kilometer
lang und startet in der Igler
Dorfmitte. Der Weg führt
hinunter zum Moor, weiter zum Lanser See und dem
Seerosenweiher. Auf dem
Rückweg folgt man den Straßenbahngleisen zurück zum
Ausgangspunkt. Verschie-
dene Infotafeln entlang des
Seewegs veranschaulichen
die Geschichte des 13 Hektar
großen Moorgebiets von der
Steinzeit bis heute: Zum Beispiel lag hier früher ein Toteissee, in dem Eisblöcke aus
der Eiszeit vom Gletscher
abgeschnitten wurden und
schmolzen, während die darüberliegenden Sedimente
einsanken. Heimatkunde
trifft Bewegung in der Natur.
Igls und Vill sind eng miteinander verbunden: So teilen
sich die beiden Stadtteile Kindergarten und Schule sowie
viele Vereine wie die Schützengilde, die Schützenkompanie und die Musikkapelle,
die seit dem 19. Jahrhundert
den Namen Igls-Vill tragen.
Die Mittelgebirgs-Lokalbahn fährt seit 1900 und ver-
bindet, neben den Bussen,
Vill und Igls mit Innsbruck.
Auch wird aktuell die direkte
Radweganbindung zwischen
Innsbruck und Vill-Igls ausgebaut. Die Nähe zur Natur
und zum Stadtzentrum ist
nahezu unschlagbar: Kein
Wunder, dass Vill-Igls sowohl bei Touristen als auch
bei Einheimischen beliebt
ist. Und kein Wunder, dass
die Einwohnerzahlen stetig
steigen. Das geht mit Herausforderungen einher, weiß Zimak: Viele der Wohnungen
auf dem freien Markt sind
sehr teuer, das Verkehrsaufkommen ist hoch, und der
Platz in Kindergarten und
Schule ist begrenzt. Umso
mehr begrüßt sie den neuen
Sozialbau Am Bichl 3, der 50
Wohnungen insbesondere
für junge Familien schafft.
Maria Zimak ist in Igls geboren und wohnt hier bis
heute. Sie empfindet das als
großes Glück: „Hier ist ein
Paradies — egal, ob im Sommer oder im Winter.“
Abkühlung gefällig? Der Spaziergang durchs Viller Moor führt auch vorbei
am Lanser See.
Foto: Innsbruck Tourismus/ Tom Bause
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turliebhaber auf seine Kosten.
Wandern, Mountainbiken, Einkehren: Am Patscherkofel kommt jeder Na-
Foto: Innsbruck Tourismus / Ashley Wiggins
Innsbrucks
Hausberg hat
viele Gesichter
Ein sanfter runder Gipfel und
der 50 Meter hohe Sendemast: Der Patscherkofel bildet nicht nur das Gegenbild
zu den schroffen Zacken der
Nordkette. Bekannt ist er
vor allem als Naherholungsgebiet, Wanderparadies und
Wintersporthochburg.
In der Talstation bei Igls
startet die Gondel. 35 Minuten später und 1047 Meter
höher ist man oben angekommen: mitten in einem
der ältesten und größten
Zirbenwälder Europas. Neben der Bergstation befindet
sich auch der höchstgelegene
Botanische Garten Österreichs, der eine Vielzahl von
Pflanzen wie Edelweiß, Enzian, Platenigl sowie exotische Gebirgspflanzen aus
dem Himalaya beherbergt.
Wer den Wald noch weiter
erkunden will, kann das auf
dem Zirbenweg tun: Auf 7
Kilometern ohne nennenswerte Höhenunterschiede
führt er nach Tulfes bis zur
Glungezer-Bergstation, vorbei an teils über 250 Jahre alten Zirben.
Der „Kofel“ ist
international berühmt
Als Skiparadies ist der „Kofel“ obendrein beliebt. Besonders bekannt ist die Olympiastrecke, auf der Abfahrer
Franz Klammer 1976 mit einer Zeit von 106 Sekunden
auf drei Kilometern Olympiagold gewann. Zu internationaler Bekanntheit gelangte die Region erstmals 1935,
als dort die ersten Weltmeisterschaften im Igler Eiskanal
stattfanden. Auch 89 Jahre
später werden hier immer
noch internationale Bewerbe
in Bob, Rodeln und Skeleton ausgetragen. Der heutige
Kunsteiskanal präsentiert
sich mit 1270 Metern Strecke
und 14 Kurven, die Höhen
von bis zu sieben Metern erreichen. Auf dem Patscherkofel ist fast alles möglich.