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Tiroler Tageszeitung

„Knackpunkt beim MCI bleibt die Ausschreibung“, Seite 4

Knackpunkt beim MCI
bleibt die Ausschreibung

Baurecht für die Bundesimmobiliengesellschaft für MCI-Neubau ist einfachste Übung. Neustart ohne Bauausschreibung wird zur zentralen Frage.

Von Peter Nindler

Innsbruck —- Eigentlich steht
der Totalunternehmer, die Arbeitsgemeinschaft Porr/Ortner, für den Neubau des Management Centers Innsbruck
(MCJ) bereits seit 2021 fest.
Auch die Pläne des deutschdänischen Architekturbüros Hennig-Larsen liegen auf
dem Tisch. Weil die Kosten
auf inzwischen 300 Millionen Euro angewachsen sind
und es keine Einigung über
die Projektverschlankung mit
den MCI-Verantwortlichen
gibt, hängt der Bau jedoch in
der Warteschleife. Ein Ausweg
wird deshalb über die Bundesimmobiliengesellschaft
(BIG) gesucht.

Die Stadt soll demnach das
Baurecht auf ihrem Grundstück an die BIG übertragen,
die dann das Vorhaben mit
dem MCI realisiert. Aufbauend auf die vorliegenden Pläne von Henning-Larsen und
weiterhin mit Porr/Ortner
als Totalunternehmer. Das
wünscht sich jedenfalls SPÖ-
Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ).

/

Zugleich würde das Land mit
dem MCI einen Rahmenvertrag über die Finanzierung
der von der BIG vorgeschriebenen Miete für den neuen
Campus schließen.

Das wäre außerdem die budgetschonende Variante, die

Das MCI drängt auf einen Neubau, das Verhältnis mit dem Land ist derzeit jedoch nicht das beste.

sich Landeshauptmann und
Finanzreferent Anton Mattle
(VP) vorstellt. Doch auch für
Dornauer ist klar, „dass das
alles rechtlich nicht ganz so
einfach ist“. Schließlich gehen
Experten davon aus, dass es
für den Projekt-Neustart eine

Innsbruck — Dass das Land
2025 auf die Schuldenbremse treten muss, ist allen
Parteien klar. In der gestrigen Sitzung des Landtags
machten FPÖ, Liste Fritz,
Grüne und NEOS jedoch die
schwarz-rote Landesregierung dafür verantwortlich.
Ziel in den Verhandlungen ist es, die Neuverschuldung (deutlich) unter 178
Millionen Euro zu drücken.
Landeshauptmann Anton
Mattle (VP) ließ sich nicht
den Schuldenrucksack umhängen und sprach von einer „umsichtigen Finanzpolitik“. Tirol schneide in
wesentlichen Kennzahlen
besser ab als andere Bundesländer und weise auch
ein geringes Wirtschafts-

Schlagabtausch um Budget

Mattle verteidigte die Budgetpolitik des Landes. Foto: Böhm
wachstum auf. SP-Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik spricht sich für
Deregulierungen und Bürokratieabbau und gegen
finanzielles Kirchturmdenken in den Gemeinden aus.
Harsche Kritik hagelte es
von den Freiheitlichen, für
LA Daniel Marschik man-

gelt es in der Budgetpolitik
daran, dass „wir keine zukunftsfitte Landesregierung
haben“. Einmal mehr prangerte er die „Koste es, was
es wolle“-Corona-Politik an.
Liste-Fritz-Klubchef Markus Sint forderte bewusste
Schwerpunktsetzungen und
kritisierte die Budget-Geheimhaltungspolitik.

Für den grünen Landessprecher Gebi Mair wird zu
viel hinausgeschoben, „und
das macht es nicht besser“.
Die neue NEOS-Abgeordnete Susanna Riedlsperger hat
eine eindeutige Botschaft:
„Es braucht dringend ein
verantwortungsvolles Budget, bei dem das Sparen
an oberster Stelle stehen
muss.“ (pn)

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Foto: Böhm

neuerliche Ausschreibung des
Neubaus benötige und die BIG
nicht einfach alles vom Land
übernehmen könne. „Ja, das
ist die zentrale Frage“, gibt
Dornauer offen zu. Die werde jetzt aber juristisch geklärt,
nächste Woche sind dazu Gespräche mit der BIG anberaumt. Wenngleich das Land
mit einer Neuausschreibung
ebenfalls leben könnte, in der
Hoffnung, dass der Bau vielleicht doch noch hilliger wird.

Einen Schwenk hat Dornauer jedenfalls in der Kommunikation mit der Opposition
gemacht. Er wird zu einem
runden Tisch laden und dabei den Totalunternehmer-
Vertrag mit Porr/Ortner teils
offenlegen. Zumal vom Inhalt abhängt, ob das Bauunternehmen gegenüber dem
Land Ansprüche geltend machen kann oder nicht. Porr/
Ortner gingen ja als Sieger aus
dem wettbewerblichen Dialog für die Realisierung des
MCI-Neubaus hervor.

Um das der Stadt gehörende Areal für den neuen MCI-
Campus der BIG zu übertragen, muss Innsbruck zuvor
noch die Bauverbotsablöse
in Höhe von rund zwölf Mio.
Euro an den Bund zahlen.