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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Eine infantile Trotzreaktion“, (Leserbrief), Seite 7

Fine infantile Trotzreaktion

Thema: TT-Bericht „Tempo-
30-Debatte geht munter weiter“,
erschienen am 5. Jänner.

D em Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi war
in einer angesehenen österreichischen Tageszeitung ein
großer Artikel plus Kommentar gewidmet. Das wird seine
Gegner und Neider wieder
auf die Palme bringen, auch
wenn Bericht und Kommentar nicht unbedingt positiv
ausfielen. Jedenfalls nervt
das Chaos im Innsbrucker
Gemeinderat mittlerweile
viele.

Mich nervt besonders, wie
die ehemaligen Koalitionspartner täglich geifernd über
Willi herfallen. Man kann
gegen ihn viel anführen,
Fehler, Alleingänge, Führungsschwäche usw. Fehler
machen wir alle, Aber jeder,
der Willi kennt, weiß, dass
er ein umgänglicher Mensch
ist (war?), der seiner eigenen
Partei schon zu umgänglich
war, weil er es allen recht

machen wollte. Auch wenn
an den Vorwürfen manches
stimmt, muss man sagen,
was jedes Kind weiß: dass zu
solchen Konflikten zwei und
mehrere Parteien gehören.
Ich weiß, wovon ich rede, ich
war selbst jahrelang im Gemeinderat einer österreichischen Landeshauptstadt.
Wer und welche Art des

Umgangs führen dazu, dass
die Gesprächsbasis kaputtgeht? Ist da nur einer schuld?
Oder auch eine gekränkte,
sicher nicht in kluger Weise abgesetzte Vizebürgermeisterin, ein ehrgeiziger
ÖVP-Vizebürgermeister, der
auf fast jedem Pressefoto erscheint, die Hetzpartei FPÜ
sowieso, ein angeblich und

Georg Willi bei einer Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates.

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fanatisch „gerechter“ Innsbrucker — und allesamt vereint im Willi-Hass? Unter
solchen Arbeitsbedingungen
entgleisen wahrscheinlich
alle auf allen Seiten immer
wieder, auch Georg Willi.
Dass und wie dieser Hass
sinnlos zu Lasten der Stadt
und ihrer Bewohner zelebriert wird, zeigt die Tempo-

Foto: Thomas Böhm

30-Misere. Obwohl die genannten Damen und Herren
einer großflächigen Einführung schon einmal zugestimmt haben, scheuen sie
sich kurz darauf nicht, diese
andernorts jahrelang erfolgreichen Maßnahmen, die
auch eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben
dürften, zu verhindern. Alles,
um dem Bürgermeister eine
reinzuhauen.

Das ist eine infantile Trotzreaktion ohne Aussicht auf
Besserung, und das zu Lasten der Bewohner. Da helfen
wohl nur Neuwahlen. Die
verhindern die Damen und
Herren aber auch schon länger, weil sie umfragemäßig
Angst vor schlechterem Abschneiden und dem Verlust
des einen oder anderen Pöstchens haben.

Was für eine politische
Unkultur - zum Fremdschämen.

Prof. Dr. Josef Christian Aigner
6020 Innsbruck