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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Stadt warnt Land vor Abstrichen bei MCI-Qualität“, Seite 4

Stadt warnt Land vor
Abstrichen bei MCI-Qualität

BM Willi hält 135-Millionen-Obergrenze für nicht haltbar. Bauverbotsablöse
an Bund beinahe verdoppelt. Fragezeichen hinter Fassade und Tiefgarage.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck —- Wie steht es um
die Transparenz beim MCI-
Neubau? Die schwarz-rote
Koalition mit dem ressortzuständigen LHStv. Georg
Dornauer (SP) hat es heute
in der Hand. Ob sie nämlich
der Dringlichkeit einer Oppositions-Anfrage zustimmt.
Und Dornauer somit gleich in
der Landtagssitzung mündlich jene 23 Fragen zu beantworten hat, die ihm FPOÖ,
Liste Fritz, Grüne und NEOS
zu dem — seit Jahren in der
Warteschleife hängenden —
Projekt hinsichtlich offener
Punkte, wie Kosteneinhaltung (135 Mio. €), Zeitplan,

‚ Die Frage ist: Hält
das, was der Stadt
versprochen wurde?
Die Qualität des Wettbewerbssiegers muss
umgesetzt werden.“

Georg Willi
(Bürgermeister Innsbruck)

Nutzflächen, dem laufenden
„wettbewerblichen Dialog“
sowie dem Vertrag mit einem
Totalunternehmer, gestellt
haben, die TT berichtete.
Errichtet wird das neue MCI
in Innsbruck am bisherigen
Fenner-Busparkplatz. Noch
gibt es nicht einmal ein einreichfähiges Projekt. Im Dezember will Dornauer jedoch
schon den Spatenstich gesetzt
sehen. Je schneller das Land
liefere, desto schneller werde
es auch einen Bebauungsplan
geben, richtet Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
Domauer im Vorfeld aus. Und
in Folge auch einen rechtskräftigen Baubescheid. Das

Projekt müsse zuvor in den
städtischen Bauausschuss.
Und dort, so Willi, werde man
ein genaues Auge darauf haben, ob denn die Stadt auch
das bekomme, was ihr von
Seiten des Landes vor Jahren
versprochen worden sei: „Die
Qualität des Wettbewerbssiegers muss umgesetzt werden.“
Gerade an einem so sensiblen
Standort — zwischen SoWi und
Hofgarten. Insbesondere bei
der Fassade und der Außenraumgestaltung will sich Willi
aufkeine Kompromisse einlassen. Eine Frage, der sich auch
die eingesetzte Jury nochmals
stellen müsse. Dornauer will
die Jury in den kommenden
Wochen mit dem überarbeiteten Projekt befassen.

Aus der TT vorliegenden
Unterlagen geht hervor, dass
zur Einhaltung der Budgetvorgaben u.a. ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden ist. Um gebäudeseitig im
aktuellen Planungsprozess
eine „Qualitätsverbesserung“
zu erzielen, soll vorgeschlagen worden sein, fünf Mio. €
aus dem Posten Einrichtung
in jenen für Bauwerkskosten
umzuschichten, um so zusätzliche Kubatur zu generieren. Was den im Siegerprojekt
gestalteten Fassadenentwurf
betrifft, so müsse für diesen
erst extern nachgewiesen
werden, dass Kosten (max. 9,8
Mio. € netto) und Funktionalität auch eingehalten werden
können. Anderenfalls gebe es
bereits alternative Fassadenvorschläge.

Dass Landhaus-intern
längst empfohlen wird, die
(politisch) gedeckelten 135
Mio. € Gesamtkosten an den
massiv gestiegenen, aktuellen Baukostenindex anzu-

gleichen, hat die TT bereits
geschildert.

„Die 135 Millionen werden
nicht zu halten sein“, widerspricht nun Willi Dornauers
Credo klar. Der Stadt selbst
werden durch die erheblichen Verzögerungen des
MCI-Projektes Mehrkosten
in Millionenhöhe entstehen.
Schließlich muss Innsbruck
dem Bund noch ein auf dem
künftigen Bauareal lastendes
Bauverbot ablösen. 2012 sei
dieses (aufgrund der damaligen Grundstückspreise) mit
gut 5,7 Mio. € taxiert worden,
so Willi. Nun verweist Willi
auf ein bundesseitig aktualisiertes Bewertungsgutachten:
„Es werden jetzt mindestens
zehn Millionen Euro.“

Jeder Tag kostet auch das
MCI Geld. Pro Jahr müssen
für räumliche Fremdunterbringungen der Unternehmerischen Hochschule rund drei
Mio. € aufgewendet werden.

Nicht inkludiert in den 135
Mio. € ist übrigens die geplante Pkw-Tiefgarage. Kolportiert wird, dass selbige
vom beauftragten Totalunternehmer gebaut werden solle,
die Stellflächen aber verkauft
würden. Im Gespräch hierfür
könnte die SoWi-Investor-
Bauträger GmbH sein. Die
SoWi-Garage-Beteiligungs
GmbH hälı an ihr 96 Prozent.
Diese wiederum steht zu 51
Prozent im Besitz der Stadt
Innsbruck. Den Rest hält eine
private Gesellschaft.

Im zweiten Anlauf des Landes für den MCI-Neubau setzte sich dieser Entwurf
von Henning-Larsen in einem Architektenwettbewerb durch. For Henniag Larn

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