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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_10_Presse_OCR
- S.19
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Kronenzeitung
„Opposition tobt wegen Tratter: ‚Postenschacher!“‘“, Seite 18
Foto: Christo f Birbaumer
Opposition toht wegen
Tratter: „Postenschacher!“
Ex-VP-Landesrat übernimmt „rote Hälfte“ bei Neuer Heimat:
Dornauer (SP) sieht Ideallösung, Opposition genau das Gegenteil
einerlei Diskussionen
gab es offenbar inner-
halb der schwarz-roten Koalition zuletzt, dass
Ex-OVP-LR Johannes Tratter bei der Neuen Heimat
dem _ Ex-SPO-Parteichef
Hannes Gschwentner nachfolgt. Wie berichtet soll der
Wechsel mit der Pensionierung Gschwentners über
die Bühne gehen.
LHStv. Georg Dornauer
(SPO) steht „zu 100 Prozent hinter der Entscheidung“: „Wir haben immer
gesagt, wir werden den bestgeeigneten Kandidaten
nehmen, das ist für alle eindeutig Johannes Tratter gewesen. Er kennt alle Bürgermeister im Land, und
fast alle kennen ihn.“ Tratter war zehn Jahre lang Gemeindereferent im Land,
war für den Hochbau verantwortlich und auch für
die Wohnbauförderung,
hielt Dornauer fest.
Für den Chef der größten
Oppositionspartei im
Landtag, Markus Abwerzger
(FP), kommt die Bestellung
„nicht überraschend“: „Das
war wohl die Morgengabe
der SPO an die OVP bei
den Koalitionsverhandlungen, im Gegenzug erhielt
SP-Chef Georg Dornauer
steht zu 100% hinter Tratter
Foto: Christof Birbaumer
<
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
kurz notiert
die SPÖ drei statt zwei Regierungsmitglieder und
Dornauer wurde erster LH-
Stellvertreter“, analysiert
Abwerzger. Er _ spreche
Tratter nicht die Qualifikation ab, „aber die Art und
Weise des Postenschachers
hinterlässt einen fahlen
Beigeschmack“.
Die Grünen als Ex-Partner der OVP äußern sich
ebenfalls kritisch: „Mit
schwarz-rot kehrt die alte
Parteibuchwirtschaft zurück“, sagt Grünen-Chef
Gebi Mair. Er berichtet von
„großem Unmut sowohl in
der Bevölkerung wie auch
in der Neuen Heimat selbst.
Sogar Rücktritte aus dem
Aufsichtsrat aus Protest
werden erwartet.“ Der
„OVP-Freundschaftsdienst“ werde parlamenta-
Tratter wird NHT-Chef -
Landtagsmandat adios?
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rische Folgen haben, kündigt Mair an.
„Postenschacher aus der
politischen Steinzeit“, ortet
Liste-Fritz-Klubobmann
Markus Sint: „LH Mattle
und Dornauer haben damit
ihr wahres Gesicht gezeigt!
Leidtragende sind Unternehmen und Tiroler Steuerzahler.“ Neos-Chef Dominik Oberhofer erinnert daran, dass „neben dem MCI-
Desaster zwei weitere Finanzskandale (Matrei,
GemNova) unter Tratter
ihren Anfang genommen
haben. Politisches Scheitern wird in Tirol belohnt.“
LH Anton Mattle verteidigte hingegen die Bestellung: „Es darf für Politiker
nicht verboten sein, in der
Privatwirtschaft wieder
Fuß zu fassen“, sagte er
gestern: „Wir können Politiker nicht diskriminieren.
Sonst werden wir keine jungen mehr finden.“
Mattle geht davon aus,
dass Tratter auf sein Landtagsmandat in Kürze verzichtet. In diesem Fall wird
Unternehmerin Kathrin
Brugger über die Landesliste einziehen, weil Sophia
Kircher das Bezirksmandat
von Tratter übernimmt.
LA Markus Abwerzger: „Es
bleibt fahler Beigeschmack.“