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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_31_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Museum der Zukunft“ für 59 Mio.‘“, Seite 15
„Museum der Zukunft“ für 59 Mio.
Der Finanzierungsbeschluss steht: Die Kosten beim Aus- bzw. Umbau des Ferdinandeums sind erneut
gestiegen. Mit Herbst 2024 soll die Umsetzung des Projekts starten, die Eröffnung ist im März 2027 geplant.
Von Barbara Unterthumer
Innsbruck —- „Jetzt haben wir
es doch noch geschafft“, sagt
LH Anton Mattle (ÖVP) sichtlich erleichtert. Über Monate
hinweg liefen die Verhandlungen zwischen Land Tirol und
Museumsverein um den geplanten Umbau des Landesmuseums Ferdinandeum, der
— nachdem die Klimaanlage
des historischen Baus ausgefallen ist, mussten sogar Exponate entfernt werden — zuletzt
für alle sichtbar nur noch
dringlicher wurde. Ab Herbst
2024 soll gebaut werden, heißt
es bei der Präsentation der finalen Projektpläne am Dienstag. Noch viel wichtiger: Der
langersehnte Finanzierungsbeschluss steht. Insgesamt
sind bis 2027 für Um- bzw.
Ausbau des Ferdinandeums
58,9 Mio. Euro veranschlagt.
Die Kosten sind seit den ersten Berechnungen stetig nach
oben geklettert. Veranschlagt
waren einst 36 Mio., die schnell
korrigiert wurden, Anfang des
Jahres noch rechnete man mit
rund 49 Millionen. Gestern
schraubte Mattle den Kostenrahmen auf „vermutlich 59
Millionen Euro“ hoch — indexangepasst bis 2027. Vor allem
die gestiegenen Baukosten
sind laut Mattle hier Kostentreiber. Am Ende soll das Fer-
Umbau verschränkt mit Zubau: An der Museumstraße bleibt die historische Fassade, der moderne Zubau ist von vorn nicht sichtbar.
dinandeum jedenfalls auf dem
neuesten Stand der Technik
stehen, dem 21. Jahrhundert
entsprechend, wünschen sich
Mattle, LHStv. Georg Dornauer
(SPÖ) und Museumsvereinsobmann Franz Pegger.
Verkompliziert hatten die
Verhandlungen die besonde-
ren Verhältnisse der heimischen Museumslandschaft:
Nicht das Land Tirol, sondern
der Museumsverein ist Eigentümer des Hauses. Für die Finanzierung übertrug er dem
Land Tirol das Baurecht für 50
Jahre — mit der Option auf Verlängerung um weitere 40 Jahre.
An den Umbauplänen geschraubt wurde hingegen mit
Marte.Marte Architekten ZT.
Mit ihrer Idee der Verschränkung von historischem Fassadenteil und modernem Zubau
(siehe Bild) hatten sie sich im
Architekturwettbewerb durchgesetzt. Das Vorarlberger Stu-
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Foto: Marte.Marte
dio plant ein Haus in Solitärstellung, das künftig von drei
Seiten barrierefrei begehbar
sein soll. Modifiziert wurde zuletzt u.a. das „Filetstück“, wie
Interimsdirektor Karl C. Berger
das Erdgeschoß nennt — eine
Passage, die das Haus endgültig zum „Museum der Zukunft“
machen soll. Geplant ist diese
nun als „eine allen zugängliche, konsumfreie Zone“ (O-
Ton Berger). Integriert sind Bibliothek, Shop und Restaurant.
Platz für Austausch und
Diskussion wird zudem ganz
oben geschaffen: Im Veranstaltungssaal auf dem Dach
des modernen Zubaus werden
künftig Lesungen oder Konzerte stattfinden. Klassische Ausstellungsfläche wird dagegen
weniger bzw. bleibt gleich, erklärt Architekt Bernhard Marte. Verlagert wird sie ins Untergeschoß bzw. in die oberen
beiden Stockwerke.
Bis dort Ausstellungen zu
sehen sind, wird es bis 2027
dauern, so der aktuelle Plan.
Der Ausräumprozess im Haus
habe jedenfalls bereits begonnen, betont Berger. Das Ausstellungsprogramm läuft im
Ferdinandeum - Stand heute
— bis März 2024. Parallel zum
Umbau wird das Ferdinandeum dann mit möglichen Außenstellen arbeiten, hieß es
noch Anfang des Jahres. Diese zu finden, ist neben der Begleitung des Umbaus Aufgabe
von Andreas Rudigier. Er wird
das Haus mit 1. Dezember
2023 als neuer Direktor übernehmen.
Lesen Sie zu diesem Thema den
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