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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_31_Presse_OCR
- S.10
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Tiroler Tageszeitung
„Innsbrucker Gemeinderat ist kein Vorbild für Jugendliche“ (Leserbrief),
Seite 18
Innsbrucker Gemeinderat ist
kein Vorbild für Jugendliche
Thema: Diskussion über Gemeinderatssitzungen mit Baby.
lle Mütter und werden-
den Mütter in Ehren. Ihnen gehören unsere Hochachtung, unser Verständnis und
unsere Toleranz. Aber Mütter
und werdende Mütter, die sich
mit Babys und einer Bierflasche in der Hand präsentieren
und noch dazu öffentlich und
publikumswirksam im Fernsehen, sind ein absolutes „No-
Go“! Dabei ist es völlig belanglos, ob es sich um alkoholfreies
oder alkoholhaltiges Bier handelt. Es geht allein um die Vorbildwirkung. Welch ein fatales
Vorbild geben diese Mütter für
unsere Kinder und Jugendlichen ab, wenn wir eh schon,
nach Flächengröße und Einwohnerzahl gesehen, zu jenen Ländern der Welt zählen,
in denen am meisten Alkohol
konsumiert wird.
Welch ein Affront dieser
Mütter gegenüber LehrerInnen und ErzieherInnen, die
sich bemühen, aufklärend
zum Alkohol- und Nikotinkonsum zu wirken. Freie Meinungsäußerung hat durchaus
ihre Berechtigung und es ist
gut, dass es sie bei uns noch
gibt. Sie ist in einer solchen
Aktion jedoch mehr als unangebracht.
Hans-Jörg Aigner, 6142 Mieders
uch wenn ich mich dem
Vorwurf der „Stutenbissigkeit“ aussetze, ist es m.E.
nicht angebracht, Babys und
Kleinkinder zu Sitzungen mitzunehmen. Dies deshalb, da
sowohl die Abarbeitung der
Tagesordnung bei einer Sitzung als auch das Baby jeweils
die volle Aufmerksamkeit
verdienen! Auch das Trinken
(wenn auch von alkoholfreiem) Bier sollte bei einer Sitzung unterlassen werden.
Wenn jemand Durst hat, kann
er/sie ja Wasser trinken, was
von vornherein als alkoholfreies Getränk erkennbar ist.
Im Berufsleben wird wohl jeder meiner Meinung sein, dass
z.B. ein/e Fahrdienstleiter*in
mit Baby am Schoß kaum die
nötige Konzentration für den
verantwortungsvollen Dienst
aufbringen kann.
Und was die Solidaritäts-
kundgebung bei der letzten
Sitzung von Müttern und Vätern samt ihrem Nachwuchs
anbelangt: M.E. hätte der Bürgermeister durchgreifen und
z.B. einen eigenen Termin anbieten können, um das Thema
mit diesen Personen zu diskutieren. Schlimmstenfalls hätte
er aber für eine Räumung des
Saals sorgen müssen, damit
die Sitzung ohne weitere Verzögerung stattfinden kann. So
habe ich den Eindruck, es geht
den „Linken“ wieder einmal
nur um die Provokation.
Eva Kleiber, 6336 Langkampfen
as die Ablehnung der
Mitnahme ihres Babys
der Grünen-GR Janine Bex zu
einer mehrstündigen Gemeinderatsitzung mit Sexismus und
Frauenfeindlichkeit zu tun hat,
erschließt sich mir nicht ganz.
Ich finde es toll, wenn Mütter ihre Kinder stillen wollen.
Ob das Baby das so toll findet,
wenn es in einer lauten Umgebung trinken muss, ist eine andere Frage. Nachdem ja
bekanntermaßen im Innsbrucker Gemeinderat meist recht
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laut und heftig gestritten wird,
hat das Baby - über mehrere
Stunden hinweg - sicher nicht
die verdiente Ruhe gehabt. Es
wäre Frau GR Bex kein Stein
aus der Krone gefallen, wenn
sie sich zum Stillen und zum
Wohl ihres Kindes einige Male
eine Auszeit genommen hätte.
Außerdem muss die Stadt
schon sehr arm sein, wenn
sie nicht einmal mehr Gläser
zum Trinken hat. Dass das
Bier aus der Flasche alkoholfrei war, konnten sicher nur
die nächsten Nachbarn erkennen, da die Flasche ja wie jede
normale Bierflasche aussieht.
Dass man dies dann aus der
Flasche trinken muss, zeugt
zumindest von sehr wenig Respekt gegenüber der Institution eines Gemeinderates einer
Stadt mit 130.000 Einwohnern!
Eines hat Frau GR Bex jedenfalls erreicht: Aufmerksamkeit
bis in die ZIB-2-Nachrichten.
Ob diese „Aufmerksamkeit“
den Grünen genützt hat, darf
bezweifelt werden, meint ein
dreifacher Vater und vierfacher Opa.
Wolfgang Fahlenbock, Innsbruck