Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_07_14_Presse_OCR
- S.10
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Tiroler Tgeszeitung
„Frauen fördern Frauen“, Seite 14
Innsbruck — Festivals sind
Männersache. Diesen Eindruck jedenfalls bekam, wer
sich die Line-ups der gängigsten Sommer-Großveranstaltungen im deutschsprachigen
Raum ansah. Nicht umsonst
standen das traditionsreiche
Rock am Ring am Nürburgring oder das Nova Rock im
österreichischen Nickelsdorf
auch im heurigen Sommer
wieder in der öffentlichen Kritik. Im vorab veröffentlichten
Line-up stehen 103 Männer
drei Frauen gegenüber, zählte
u.a. Die Presse. Kleinere Festivals, auch das geht aus den
verschiedenen Kritiken hervor, tun sich mit dem Frauenanteil da schon leichter.
Seit 2022 hat Tirol selbst sein
eigenes (Mini-)Festival, das
sich ganz offensiv für mehr
Frauenanteil auf, aber auch
abseits der Konzertbühne einsetzt. Bereits Anfang Juni fand
die zweite Ausgabe des „Rising
Baba Yaga“ in den leerstehenden Hallen von St. Bartlmä in
Innsbruck statt. Die Quote bei
Acts und der Technik im Hin-
Frauen fördern Frauen
Der Verein Innawild setzt sich in Tirol mit Konzerten und Workshops für mehr Sichtbarkeit von Frauen ein.
tergrund: 100 Prozent Frauen
bzw. FLINTA-Personen, was
neben Frauen auch Transmenschen oder nichtbinäre
Personen meint. Im Publikum
waren natürlich alle Menschen
willkommen, sagt Organisatorin Lisa Aumaier - auch um
jeglichen Missverständnissen
vorzubeugen.
„Rising Baba Yaga“ hat die
30-Jährige gemeinsam mit Mit-
Die jungen Tirolerinnen von „Hey Sis!“ standen beim „Rising Baba Yaga“ auf der Bühne.
Veranstalterin Jenny Schauerte
und ihrem gemeinsamen Verein „Innawild Productions“ initiiert. Mehr Sichtbarkeit und
Empowerment für „Frauen*“,
so schreibt Innawild, sollen
jetzt auch abseits des Sommer-
Festivals geschaffen werden.
Weitere Gigs und Workshops
sind geplant, erzählen Aumaier und Schauerte der 7T. Gefördert werden sie dafür 2023
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mit 5000 Euro von Stadt Innsbruck, Land Tirol und Bund.
Von fairen Gehältern ist
man bei diesen Fördersummen aber noch weit entfernt,
betont Aumaier. Ohne Ehrenamt gäbe es weder „Rising Baba Yaga“ noch das Jahresprogramm. Für Aumaier jedenfalls
besetzt ihr Verein eine Nische
in Tirol. Indem man etwa bei
Veranstaltungen so genannte
Foto: Anna Rogler
„safe spaces“ schaffe, sichere
Räume, in denen sich Frauen
ohne (männliche) Bevormundung gegenseitig fördern. Im
Fokus stehen dabei nicht nur
Musikerinnen. Sounddesign,
Veranstaltungstechnik, Merchandise und das Musikbusiness im Allgemeinen sind nur
einige der Inhalte, die für 2023
noch geplant sind. Aus der
Praxis kann da auch Aumaier
selbst erzählen, die Tirolerin
macht als Little Element seit
Jahren Musik —- und produziert sie auch. Schauerte hievt
zusätzlich das Longboarden
auf den Workshop-Plan, weil
sich ganz nebenbei auch noch
Sport und Kultur in Innsbruck
gegenseitig befruchten sollen.
Am Ende will der Verein Innawild für ein interdisziplinäres Netzwerk stehen. Ob das
Vorhaben gelingt, wird sich
spätestens ab Herbst zeigen.
Derzeit wird an den genauen
Workshop- und Konzertterminen gearbeitet. (bunt)
Alle Infos: www.innawild.com