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Jahr: 2025

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- S.39

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20er

Vahid, 28 Jahre

Ich bin 2017 aus Afghanistan gemeinsam mit meiner Tante über
den Iran, die Türkei und Griechenland nach Osterreich geflüchtet.
Wir waren viel zu Fuß unterwegs.
Damals war ich 16. Bevor ich nach
Schwaz kam, lebte ich drei Monate
lang in Wien. In Schwaz wohnte
ich ein Jahr lang in einem Flüchtlingsheim. Danach habe ich immer
wieder Bleibe gewechselt. Ich lebte

bei Freunden, in Gargonnieren und
zwischendurch immer wieder auf
der Straße. Das war eine schwierige
Zeit, aber ich hatte Betreuerinnen,
die mir geholfen haben. Seit rund
einem Jahr lebe ich mit meiner einjährigen Tochter und meiner Freundin in einer Stadtwohnung in Innsbruck, wofür ich sehr dankbar bin.
Wir hatten großes Glück, denn als
meine Freundin schwanger wurde,
hatten wir nichts Eigenes. Sie lebte
noch bei ihrer Mutter. Mit Wohnen

habe ich im Moment kein Problem
mehr. Mein größeres Problem ist
der Job. Sonst bin ich zufrieden. Ich
bin gelernter Koch und habe acht
Jahre lang in einem Innsbrucker
Lokal gearbeitet, danach zwei Jahre
lang für einen Zustelldienst. Jetzt
möchte ich etwas anderes machen.
Ich hatte auch schon Angebote,
aber das war genau in der Zeit, in
der ich auf meinen Asylbescheid
wartete, der abgelaufen war. Nun
passt das alles. Ich bin Asylberech-

tigter und möchte die österreichische Staatsbürgerschaft. Ich hatte
schwierige Zeiten, aber dus ist nun
besser. Ich bin bis zu fünf Mal pro
Woche in der Teestube. Hier habe
ich Freunde gefunden. Die Leute
sind cool hier. Jetzt brauche ich nur
mehr eine Arbeit, dann bin ich zu-

fTieden.

Protokoil: EVA SCHWIENBACHER
in der Teestube

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Csilla, 40 Jahre

Ich bin vor elf Jahren nuch Tirol gekommen, weil es in Rumänien keine Arbeit für mich gab. Ich hatte
verschiedene Jobs, etwa bei einer
Reinigungsfirma oder in einem Hotel, Seit einem Jahr verkaufe ich den
20er. Zusammen mit meinem
Mann, der hier aufgewachsen ist,
lebte ich zunächst in einer Wohnung in Wilten. Die Wohnung haben wir dann aber verloren. Zwei
Nächte lang schliefen wir im Auto,
drei Monate lang in der Notschlafstelle am Schusterbergweg. Seit 15
Monaten wohne ich mit meinem
Mann im Integrationshaus der Caritas in Innsbruck. Dort haben wir
ein Zimmer mit Küche. Meine
Tochter lebt bei einer Pflegefamilie.
Mein Wunsch ist es, in eine größere
Wohnung zu ziehen, in der Küche
und Wohnraum getrennt sind, und
mein Kind wieder bei mir zu haben.
Die Wohnungssuche gestaltet sich
aber schwierig.

Protokoll: EVA SCHWIENBACHER
in der 20er-Redaktion