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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Bis zu 60 Millionen für Unterführung?“, Seite 18

Bis zu 60 Millionen
für Unterführung?

Innsbrucker Stadtsenat spricht sich grundsätzlich für
Rad- und Fußwegunterführung unter Bahnhof aus,
unterstreicht aber Forderung nach „Kostenwahrheit“.

Innsbruck — Mit Koalitionsmehrheit hat sich der Innsbrucker Stadtsenat gestern grundsätzlich zur Planung bzw.
Realisierung einer Fuß- und
Radwegunterführung unter
dem Hauptbahnhof bekannt.
Dies allerdings unter der Prämisse der „Kostenwahrheit“,
wie die Stadtführung nochmals unterstrich.

Wie berichtet, könnte die
unterirdische Fuß- und Radwegverbindung von der Heiliggeiststraße in Wilten bis zur
Anzengruberstraße in Pradl
im Zuge des bevorstehenden,
groß angelegten Umbaus von
Haupt- und Frachtenbahnhof
umgesetzt werden — zur besseren Erschließung des Bahnhofs und zugleich als direkte
Stadtteilverbindung. Die Planungsvereinbarung, die eine
Drittelung der Planungskosten für die Unterführung zwischen ÖBB, Stadt und Land
vorsieht — je ca. 700.000 Euro-—,
fehlt aber noch immer.

Stadt: „Kosten umlagern“
„40 bis 60 Mio. Euro könnte allein die Unterführung kosten“,
so Tiefbau-Stadträtin Mariella
Lutz (JA). „Wir möchten die
ÖBB daran erinnern, dass ein
so teures Tiefbau-Projekt nur
dann realisiert werden kann,
wenn der Kostenschlüssel der
Umsetzung geklärt ist.“ Neben
der Errichtung müsse man
auch wissen, was Ausstattung,
Instandhaltung und Betrieb
die Stadt kosten sollen.

Eine konkrete Forderung
der Stadt betrifft die Umverteilung von Kosten: Im sog.
„3. Ausführungsvertrag“ hatte
die Brennerbasistunnelgesellschaft BBT SE sich dazu verpflichtet, die bestehende nördliche Fußgängerunterführung
am Hauptbahnhof auf eigene
Kosten bis zum östlichen Ende des Frachtenbahnhofs zu
verlängern. Die Stadt schlägt
stattdessen vor, dass die BBT
SE die Kosten, die für diese
Verlängerung angefallen wären, schätzen lassen und auf
den nunmehr geplanten südlichen Rad- und Fußgängertunnel umlagern solle.

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‚ Wir müssen wissen,
was Errichtung,
Ausstattung, Instandhaltung und Betrieb die
Stadt kosten sollen.“

Mariella Lutz
(Tiefbau-Stadträtin)

Mit dem jetzigen Grundsatzbeschluss „werden wir
die Verhandlungen mit der
ÖBB-Infrastruktur AG über
die Planungskosten fortführen
und den positiven Abschluss
davon abhängig machen, ob
unsere offenen Fragen zur
Finanzierung der geplanten
Unterführung geklärt werden können“, schließt Lutz.
Was die Neugestaltung des
Bahnhofsareals angeht, würde Innsbruck sogar „noch viel

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weiter“ gehen, ergänzt Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA). Die Stadt sei „offen für eine Teilüberbauung
des Areals, wie sie von den
ÖBB auch in Wien realisiert
wurde“. Flächen südlich des
bestehenden Bahnsteigareals
böten Möglichkeiten für „vielfältige Nutzungen wie Schule,
Hotelbetrieb, Parkanlage oder
Aussichtsflächen. All das haben wir den ÖBB in den Verhandlungen angeboten.“

Die Liste Fritz drängt —- wie
auch ALi — auf eine rasche Entscheidung der Stadtführung:
Liege diese nicht spätestens
bis Sommer vor, „werden die
ÖBB ihre Planungen ohne die
dringend notwendige und
wichtige Unterführung fortsetzen“, warnt GR Andrea Haselwanter-Schneider.

Sehr skeptisch ist hingegen
FPÖ-Stadtrat Markus Lassenberger: „Die Stadt soll die
Bevölkerung entlasten, statt
sich für Prestigeprojekte zu
verschulden.“ Die Idee einer
solchen Stadtteil-Verbindung
sei grundsätzlich gut, im Hinblick auf die zu erwartenden
Gesamtkosten schwane ihm
allerdings Übles. (md)

/

Eine Fuß- und Radunterführung unter dem gesamten Bahnhofsareal birgt
viele Chancen, doch allein die Planung kostet ca. 2,1 Mio. Euro. — fow: Falk

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