Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_12_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Einheitliche Regeln für Radler“, Seite 6
Einheitliche Regeln für Radler
Heute endet die Ausschreibungsfrist für einen nationalen Mountainbike-Koordinator, der eine
österreichweite Strategie entwickeln soll. In Tirol hofft man, dass weitere Forstwege geöffnet werden.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck — Mountainbiken
ist längst auch dank der E-
Mobilität zum Breitensport
geworden. Allein im Großraum Innsbruck gibt es laut
einer Studie der Universität
Innsbruck rund 99.000 aktive Mountainbiker und -bikerinnen. Tirolweit biken
rund acht bis zehn Prozent
regelmäßig. 2023 verbrachten 15 Prozent der Tirol-
UrlauberiInnen einen Radbzw. Mountainbike-Urlaub.
nn
‚ ‚ Es braucht ein
größeres Angebot,
denn nur so können wir
illegales Fahren
verhindern.“
Clemens Matt
Je mehr sich Einheimische,
aber auch Touristen in Wäldern und auf Bergen radelnd
fortbewegen, desto größer
werden die Konflikte. Immer
wieder gibt es auch in Tirol
Auseinandersetzungen zwischen Mountainbikern und
Wanderern, Jägern oder Naturschützern. Grund dafür
sind vor allem die Wege, die
benützt werden, denn außerhalb der 115 ausgewiesenen
Singletrails und der 7000 Kilometer genehmigten Routen
ist Mountainbiken in der Natur verboten.
2,8 Mio. Euro für Strategie
Um eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln, die alle
Seiten mittragen, wird nun eine nationale MTB-Koordinationsstelle geschaffen, die an
vier Ministerien angesiedelt
sein solL Leiten wird sie ein
MTB-Koordinator oder eine
-Koordinatorin, die Frist für
die Ausschreibung des Jobs
über die Plattform der Bundesbeschaffi gsag! endet heute. 2,8 Millionen Euro
will der Bund bis 2033 für eine
Österreichweite MTB-Strategie in die Hand nehmen, die
der Koordinator ab August
2025 entwickeln und umsetzen soll.
Von der Strategie erhofft
sich Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, „vor allem ein größeres Angebot für
Mountainbiker, denn nur so
können wir ilegales Fahren
verhindern. Dafür müssen
weitere Forstwege freigegeben werden, denn hier ist
noch Luft nach oben.” Zudem bräuchte es mehr so genannte „shared trails“, Wege,
die sich Wanderer und Radler
teilen.
„Die Schweiz, wo das schon
lange Usus ist, zeigt uns, wie
gut das funktioniert. Es gibt
hier Wege, die von Wanderern genützt werden, die aber
‚ Wir wünschen uns
eine einheitliche
Beschilderung und Klassifizierung von Schwierigkeitsklassen.“
Julla Pahl
(Presse Tirol Werbung)
z.B. zu Randzeiten auch von
Mountainbikern befahren
werden dürfen. In Österreich
gibt es hier einige Pilotprojekte, aber das müsste man
forcieren”, so Matt. Ob das
Vorhaben Koordinationsstelle von Erfolg gekrönt sein
wird, „das ist die größte Frage. Wir als Alpenverein haben
uns für kurze Zeit überlegt, ob
wir uns als Koordinator bewerben, aber als Schnittstelle
zwischen vier Ministerien zu
agieren, ist eine große Herausforderung. Daher haben
wir uns entschieden, lieber
als Partner zur Verfügung zu
stehen“, sagt Matt.
Harmonisches Miteinander
Die Tirol Werbung wünscht
sich von einer künftigen
Strategie „eine einheitliche
Beschilderung und Klassifizierung von Schwierigkeitsklassen, aber auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit
Online-Tourenplattformen,
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und auf 7000 Kilometern genehmigten Mountainbikerouten erlaubt.
um ein harmonisches Miteinander von Eig
und Haftungsregelungen sowie ab i Versiche-
Tourismus und Naturschutz
zu gewährleisten”, so Julia
Pahl von der Pressestelle.
Zentrales Anliegen ist zudem „die Zusammenarbeit
aller Stakeholder, wie EigentümerInnen, Gäste, Gemeinden, Tourismusverbände,
Forstaufsichten und Naturschutzorganisationen”. Aus
Sicht des Landes Tirol geht
es in der Strategie darum,
„Mountainbike- und Trailsport weitgehend konfliktfrei
zu ermöglichen”.
Klare Haftungsregelungen
Die Strategie sollte einheitliche Standards für die Nutzung
von Mountainbike-Trails,
klare Finanzier dell
5
rungslösungen umfassen”,
heißt es aus der Pressestelle.
Unterstützend dazu würden
bundesweite Kampagnen zur
Bewusstseinsbildung für einen respektvollen Umgang
mit der Natur beitragen.
Der Koordinator sollte
laut Land Tirol „als Vermittler zwischen allen Akteuren
fungieren. Zudem sollte er
in engem Austausch mit allen Stakeholdern stehen, sowohl in rechtlichen Fragen
als auch bei der Umsetzung
nationaler Standards.” Ein
weiterer wichtiger Punkt sei
die Zusammenarbeit Österreichs mit der „International Mountainbike Association” (IMBA).