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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Das Landestheater, eine Frage des Vertrauens“, Seite 2

Kommentar

Das Landestheater, eine
Frage des Vertrauens

Von Markus Schramek

Markus Lutz, der kaufmännische

Direktor des Tiroler Landestheaters,
„einen großen Vertrauensverlust“ bei den
AbonnentInnen. „Viele können mit dem
Programm nicht mehr mitgehen“, gab
Lutz der 7T zu Protokoll. Er reagierte auf
den besorgniserregenden Rückgang an
Abos und BesucherInnen im ersten Jahr
der Intendanz von Irene Girkinger.

Lutz setzte mit dieser offenen Kritik am
künstlerischen Kurs von Kollegin Girkinger einen Machtkampf in der Chefetage
des Theaters in Gang. Die verantwortliche
Politik in Person von LH Anton Mattle
und Bürgermeister Johannes Anzengruber suchte ihr Heil in einer Feuerwehraktion: Sie verpasste Lutz und Girkinger
einen medialen Maulkorb und verordnete

den beiden externe Mediation.
Diese zog sich über Monate,
die Unruhe im Haus wuchs.

I m Juli des Vorjahres konstatierte

Lesen Sie dazu mehr
auf Seite 13

Im Landestheater haben Lutz und Girkinger ihre UnterstützerInnen.

Mit gestrigem Tag wurde das Kriegsbeil nun begraben. Zumindest öffentlich
und offiziell. Lutz und Girkinger machen
zusammen weiter. Weil sie das wirklich
wollen? Oder aus Mangel an Alternativen?

Zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten wurde viel Porzellan zerschlagen. Die gegenseitigen Vorwürfe drangen
bis weit ins Persönliche vor. Zweifel daran,
dass nun wieder alles in Butter sei, sind
durchaus angebracht. Nicht nur das Vertrauen von Teilen des Publikums ging verloren. Wie sehr können sich Girkinger und
Lutz noch über den Weg trauen, wenn
zwischen ihnen ein Vertrag her muss als
Schutzschild gegen weitere Konflikte?

Erschwerend kommt hinzu, dass auch
Girkingers zweite Saison als Intendantin
durchwachsen verläuft. Auch das hat mit
Vertrauensverlust zu tun. An den meist
starken Leistungen des Ensembles liegt es
nicht, dass die Vorstellungen im Großen
Haus mitunter überschaubar besucht sind.

Es bleibt spannend am Tiroler Landestheater. Vor den Kulissen, aber auch
dahinter. Das Duo Girkinger und Lutz
steht nun mehr in der Auslage, als den
beiden lieb sein kann.

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