Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_01_13_Presse_OCR

- S.13

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_01_13_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Kurier

KURIER

„Dornauer: „Hätten BIG mit MCI-Bau beauftragen können‘““, Seite 14

13.1.2025

Dornauer: „Hätten BIG mit
MCI-Bau beauftragen können“

Tirol. Ex-SPÖ-Landesrat widerspricht Landeshauptmann zu Fazit von Gutachten

VON CHRISTIAN WILLIM

Nachdem der KURIER die Inhalte eines bisher geheimgehaltenen Gutachtens zur möglichen Übernahme des MCI-
Neubaus durch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)
veröffentlicht hat, geht es in
Tirol politisch rund. Wie berichtet, kommt ein Vergaberechtsexperte zum Schluss,
dass die BIG das vom Land in
eine Sackgasse geführte Hochbauprojekt errichten und allenfalls auch finanzieren dürfte. Und zwar - ohne vorherige
Neuausschreibung - im Rahmen einer „öffentlich-öffentlichen“ Kooperation.

Das Büro von Landeshau Anton Mattle
(OVP), der das Vorhaben Mitte Dezember noch vor Vorliegen des Gutachtens mit Verweis auf die angespannte
Budgetlage abgesagt hatte,
erklärte am Samstag gegenüber der APA, dass eine derartige Kooperation zwischen
BIG und Land nicht den ursprünglichen Überlegungen
des Landes entspreche, „das
gesamte Bauherrenrisiko sowie die Finanzierung in die
Hände der BIG zu geben.“
„Relativ unkompliziert“
Das mutet eigenartig an, geht
der Experte in seiner Einschätzung alleine dieser Frage nach. Nun erklärt auch
Georg Dornauer (SPO), der
zum Zeitpunkt von Mattles
Schlussstrich wenige Tage vor
seinem Rücktritt als Hochbaureferent stand, gegenüber
dem KURIER: „Aus dem Gutachten geht hervor, dass man
relativ unkompliziert, wenn
man das möchte, der BIG den
Auftrag erteilen könnte, das
MCI für uns zu errichten.“

Dornauer stellt aber auch
klar: „Selbst dann muss man
den politischen Mut und Willen haben, das auf die nächsten 30 Jahre zu finanzieren.“
Denn auch wenn die BIG das
Kapital für den laut Landeskalkulation 250 Millionen
Euro teuren Hochschulbau
übernommen hätte: Am Ende

}

|

HENMG LARSEN

Der abgesagte Neubau hätte ein zentraler Campus für die MCI-Studenten werden sollen

„Ich bin froh, dass das
von mir und der BIG

in Auftrag gegebene
Rechtsgutachten

jetzt da liegt“

Georg Dornauer
Ex-Hochbau-Landesrat SPÖ

MWERG CHRISTANDL

müsste das Land den Bau
durch die UÜbernahme der
vom MCI an die BIG zu leistenden Mieten refinanzieren.

Dornauer zeigt sich erfreut, „dass das von mir und
der BIG gemeinsam in Auftrag gegebene Rechtsgutach-

ten jetzt da liegt“ und bedauert, dass es von Mattle nicht
mehr abgewartet wurde.

Dass die Opposition nun
die MCI-Causa durch den
Landesrechnungshof mit
einer Sonderprüfung durchleuchten lassen will, begrüßt
der inzwischen einfache SPO-
Abgeordnete ausdrücklich. Er
sei „überzeugt“, dass diese
Prüfung „massiv zu meiner
politischen Rehabilitation
beitragen werden“, was seine
Verantwortung als zuständiger Landesrat bei diesem
„Monsterprojekt“ betreffe.

Er sei erst im Lauf der Zeit
draufgekommen, so Dornauer,
dass „Finanzreferent und Landeshauptmann Mattle, ob der
neuen angespannten budgetären Situation des Landes nicht
willens - oder seriöser Weise
nicht im Stande — ist“, den
MCI-Neubau aus dem laufenden Landesbudget heraus zu
finanzieren. Gespräche mit
der BIG habe er aber schon im
November 2023 aufgenommen. Dornauer will nicht aus-

Seite 13 von 17

schließen, dass das Immobilienunternehmen der Republik das Vorhaben kostengünstiger realisieren hätte können
als das Land als Bauträger.

MCI „schockiert“

Am Sonntag meldete sich
auch das MCI selbst erstmals
zu den jüngsten Entwicklungen zu Wort. Ob der Verheimlichung des Gutachtens sei
man „tief enttäuscht und
schockiert“, erklärte Rektor
Andreas Altmann und forderte „endlich Transparenz“.

Er stellte eine ganze Serie
an Fragen zur Genese des gescheiterten Projekts in den
Raum, die geklärt werden
müssten. Ob das Neubauprojekt realisiert werde oder
nicht, sei ungeachtet des Bedarfs „eine politische Entscheidung, die vom MCI zu akzeptieren ist“. Eine Entscheidung
von solcher Tragweite habe
„jedoch vor dem Hintergrund
transparenter Fakten und rationaler Abwägungen getroffen zu werden“, so Altmann.