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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_24_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Handlungsbedarf bei Landestheater“, (Leserbriefe) Seite 15
Handlungsbedarf bei Landestheater
Thema: Berichte „Heftiger Führungsstreit am Landestheater“,
„Machtkampf mit offenem Ausgang am Landestheater“, TT,
20. und 21. August.
E in Theater bietet ein Programm an, und ideal ist
es, wenn dieses möglichst vielen Menschen etwas bringt.
Wenn das im Einzelnen und
vor allem im Gesamten nicht
mehr der Fall ist, dann erfordert es Offenheit und Ehrlichkeit, darüber nachzudenken
und womöglich anzupassen.
Vielleicht braucht das eine
oder andere Werk auch Zeit,
damit es angenommen wird.
Vielleicht sollte besonderen,
auch ausgefallenen Ideen eine Chance gewährt werden.
Aber Sturheit und Besserwisserei oder gar Streit darüber bringen nichts. Im Zentrum sollte immer die Liebe
zur Musik, zur Literatur und
zum Tanz stehen, die so groß
sein soll, dass sie begeistern
kann und weitergetragen
wird. Hoffentlich besinnt
man sich im Tiroler Landestheater bald wieder auf das
Wesentliche.
Franz Baur
6114 Kolsass
M an stelle sich einen
„normalen“ Betrieb
in der Wirtschaft vor —- mit
450 Mitarbeitern —, bei dem
die Geschäftsführung ausgetauscht wird. Plötzlich hat
dieser Betrieb durch eine Serie an personellen und inhaltlichen Fehlentscheidungen
ein massives Minus.
Die Mitarbeiter sind so unzufrieden, dass es zu Kündigungen kommt, und der langjährige Finanzchef spricht
öffentlich eindringliche Warnungen aus.
Was würde in diesem Wirtschaftsbetrieb passieren? Die
offensichtlich fehlbesetzte neue Leitung würde wohl
umgehend wieder ausgetauscht werden müssen. Also, warum reagiert im Fall des
Tiroler Landestheaters nicht
sofort die Politik? Will man
abwarten, bis das Minus noch
größer wird? Wie frustriert
muss das Publikum sein, damit endlich gehandelt wird?
Wartet man darauf, dass die
Zuseher beim Applaus mit
Tomaten werfen, bis man
sie in ihrer Unzufriedenheit
ernst nimmt?
Evamaria Tilgg
6020 Innsbruck
Is Konsument der Theater- und Musikkultur in
Innsbruck sind für mich vor
allem die Symphonie- und
sonstigen Konzerte von gro-
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ßem Interesse. Ich verfolge
aber auch mit Interesse das
Debakel des Managements
der Führungskräfte, vor allem die verunglückten Erfolge von Frau Irene Girkinger
als künstlerische Intendantin und den Konflikt mit dem
kaufmännischen Direktor
Markus Lutz, dem einzigen
Verbliebenen der alten Crew.
Schon die „Auswechslung“
aller Spitzenposten bei Eintritt von Girkinger in die Szene, ohne Bewertung deren
Erfolge in der Vergangenheit,
hat mich schockiert, vor allem der Wechsel des Tanz-
Profis und Tanz-Choreographen Gasa Valga. Das war ein
unverzeihlicher Managementfehler.
Dass Direktor Lutz mit Girkinger im Konflikt liegt, ist
nicht verwunderlich. Die Reduzierung der Besucherzahl
um 13 Prozent und die 1200
gekündigten Abos sprechen
Bände. Es ist auf das prospektive Programm zurückzuführen, das Fehlen von „Gassenhauern“ (unschönes Wort für
Traditionelles) und „Vertrautes“ (schönes Wort für Beliebtes) dürfte ein Hauptgrund
des Misserfolges von Girkinger sein. Stattdessen gibt
es nichtssagende Titel wie
„GI3F“ (Gott ist drei Frauen),
„Drama Lab“, „Eugen Onegin“, „Und alles“, die keinen
Hund aus dem Ofenversteck
hervorlocken.
Die Aussage von LH Anton
Mattle: „... die Führung ist
stets eine Teamleistung“, ist
weder intellektuell noch aussagekräftig. Auch Innsbrucks
BM Johannes Anzengruber
könnte hier durch Initiative
hervorstechen.
Armin Vittorelli
6112 Wattens