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Tiroler Tageszeitung

„Wilde Wasser in der Stadt“, Seite 6

Wilde Wasser in der Stadt

Teufelskanzel, Hexenkuchl, Teehütte: Die Wanderung durch die Mühlauer Klamm in
Innsbruck ist sagenumwoben und spannend - auf der Arzler Alm kann man sich dann erholen.

Von Irene Rapp

Innsbruck - Zwischen zwei
Regenpausen ging es am vergangenen Wochenende auf
die Innsbrucker Nordkette. Genau gesagt führte die
Rundwanderung durch die
Mühlauer Klamm zur Arzler
Alm und über den Amarellersteig wieder retour. An die
sechs Kilometer, für die es
gutes Schuhwerk sowie Trittsicherheit benötigt. In der
Klamm können nämlich vor
allem die Holzbrücken rutschig sein. Der Abstieg nach
der Arzler Alm wiederum ist
teilweise sehr steil. Das alles
macht aber den Reiz dieser
Runde aus, die mit einer Einkehrmöglichkeit auf 1067 Meter Seehöhe gekrönt wird.

So kommt man hin: Im
Innsbrucker Stadtteil Mühlau
ist das Kloster der Karmelitinnen Orientierungspunkt
für den Start der Runde. Auf
der Straße darunter (Josef-
Schraffl-Straße) Richtung Osten und vor einer Brücke auf
einen Steig Richtung Norden
in den Wald abbiegen (Wegweiser Arzler Alm).

Der Mühlauer Bach führt
derzeit beeindruckend viel
Wasser. Früher wurde das
Gewässer auch als Wurmbach
bezeichnet. Der Grund: Laut
einer Sage soll hier ein Tatzlwurm bekämpft worden sein,
dessen Blut in Wasser umgewandelt wurde.

Auf dem ersten Abschnitt
bewegt man sich fast auf Höhe des tosenden Gewässers,
es geht über Brücken sowie
über Stock und Stein stetig
ansteigend hinauf. Der Steig
durch die Klamm ist, was die
Schwierigkeit betrifft, als „rot“
klassifiziert: Das heißt, es gibt
absturzgefährliche Passagen,
auch Steinschlag ist möglich.
Daher aufpassen: Man befindet sich - obwohl Stadt — in
alpinem Gelände,

Dann sticht linkerhand ein
großer Felsen ins Auge - die
Teufelskanzel. Diese kann
über eine Treppe bestiegen

werden und oben gibt es eine Bank zum Ausruhen. An
diesem Ort soll übrigens der
Tatzlwurm bekämpft worden
sein. Weiter durch die Klamm
bergauf, vorbei an einer klei-

nen Höhle. Auch dazu gibt
es eine Sage: Hier sollen sich
einst die Hexen der Umgebung getroffen haben.
Immer weiter bergauf,
dann ist eine riesige Lawi-

Wanderung Mühlauer Klamm/Arzler Alm/Karwendel/Innsbruck

Entfernungskilometer/Höhenmeter bis zur Arzler Alm:
3,2 Km, 380 Hm. Gehzeit bis
zur Alm: ab 1,5 Stunden. Entfernungskilometer von der Arzler

Alm bis zum Ausgangspunkt
retour: 2,7 Km. Gehzeit retour:
ab 1 Stunde.

Einkehrmöglichkeiten:
Arzler Alm (1067 m), Montag
Ruhetag.

tart in die Klamm

AA
.5

Seite 5 von 8

Der Mühlauer Bach führt derzeit viel Wasser (1), die Lawinensperre lässt erahnen, wie viel Schnee hier aufgehalten werden soll (3). Ein lustiges Fotomotiv: die Teehütte (2). Immer wieder öffnen sich Blicke auf die Landeshauptstadt (5). Eingekehrt werden kann auf der Arzler Alm (4).

nensperre sichtbar, die man
rechter Hand umgeht. Einige
in die Jahre gekommene Tafeln liefern u.a. Infos zur Entstehung der Nordkette und
der Mühlauer Klammlawine,
dann auf einem Steig weiter.
Nach wenigen Minuten mündet dieser in einen breiten
Forstweg ein. Achtung: Hier
verkehren viele Radfahrer.

Bei dieser Einmündung
links weiter Richtung Arzler
Alm, einige Meter sollte aber
nach rechts gegangen werden. Denn neben dem Forstweg befindet sich über einem
eine Hütte, die an den Felsen geklebt scheint und über
Holztreppen zu erreichen ist.

In dieser so genannten
Teehütte konnte früher eingekehrt werden, denn durch
die Mühlauer Klamm wurde
schon vor über 100 Jahren gewandert. Wieder zurück und
in westlicher Richtung weiter auf einem Forstweg (Rosnerweg), den Wegweisern zur
Arzler Alm folgend. Mitunter
eröffnen sich in dem derzeit
üppig sprießenden Wald Ausblicke auf das Inntal und die
Landeshauptstadt, auf deren
Fläche sich so tolle Freizeitmöglichkeiten in der Natur
befinden.

Nach rund 1,5 Stunden
Gehzeit ist dann die Arzler
Alm erreicht: Diese befindet
sich im Besitz der Stadt Innsbruck und einst empfing der

Fotos: Rapp

neue Bürgermeister der Stadt,
Johannes Anzengruber, hier
Gäste. Seit 2020 sind Christina Meilinger sowie Alex
Hulak am Werk. Lustiges Detail: Auch im Pitztal gibt es eine Arzler Alm. Diese liegt auf
1900 Meter Seehöhe im Gemeindegebiet von St. Leonhard im Pitztal und hat ebenfalls ihre Pforten geöffnet.

Zurück nach Innsbruck:
Weiter geht es durch ein Gatter neben dem Spielplatz der
Arzler Alm, dann gleich wieder links durch ein Gatter auf
den so genannten Wintersteig. Neben Wiesen, auf denen Vieh weidet, auf einem
breiten Weg talwärts.

Wenn sich einige Wege
kreuzen, Richtung Osten halten (Wegweiser oberer Weg).
Auf einem Forstweg weiter
und bei einem Wegweiser
(Innsbruck-Mühlau) rechts
auf einen Steig hinab, Dieser
Steig ist teilweise steil, Trittsicherheit erforderlich. Immer
den Beschilderungen Innsbruck-Mühlau folgen und
dann kommt man oberhalb
des Karmelitinnen-Klosters
wieder aus dem Wald heraus.
Noch einige Meter talwärts
und der Ausgangspunkt der
Rundwanderung ist erreicht.

Fazit: Diese Tour auf Gemeindegebiet der Landeshauptstadt ist abwechslungsreich und kann auch bei wenig
Zeit gut gemacht werden.