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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_7_Presse_OCR
- S.18
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tirol.orf.at
Inszenierung statt Realität
Mit der Realität hatte diese rassistische Zurschaustellung von
Menschen nichts zu tun. Es seien klischeehafte Inszenierungen mit
europäischen Sichtweisen gewesen, erklärt Delvai. Für die Betroffenen
selbst war bereits die Überfahrt nach Europa beschwerlich. „Zudem
waren sie nicht an die Essensgewohnheiten angepasst. Viele hatten
auch Heimweh. Natürlich auch Krankheiten, wie zum Beispiel Pocken
oder die Schwindsucht. Mit denen waren sie natürlich nicht vertraut
und viele sind dann auch gestorben”, so die Studentin.
Bierbrauer wollen Kaffee verhindern
Neben solchen abwertenden Zurschaustellungen von Menschen kamen
auch Waren aus ehemaligen europäischen Kolonien nach Tirol bzw.
nach Innsbruck. So ist etwa in einem Ratsprotokoll von 1713
nachzulesen, dass es Kaffee zunächst als Arzneimittel in Apotheken zu
erwerben gab. Nach und nach etablieren sich Kaffeehäuser. „Die
Bierbrauerlobby war nicht so begeistert davon“, erklärt
Ethnologiestudentin Laura Kogler, „weil die natürlich ihr Geschäft
damit ein bisschen in Gefahr gesehen haben.“ Allerdings seien immer
mehr Bierbrauer Kaffeeschenker geworden.
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za MEINL.
MAFFER. TEE, CACH
Das Bild zeigt laut Stadtarchiv Innsbruck vermutlich eine Warteschlange anlässlich eines „Probekochens” von Kaffee im Jahr 1914
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