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Jahr: 2024

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- S.10

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Tiroler Tageszeitung

„Mega-Chaos um Minigolf am Innsbrucker Baggersee“, Seite 21

Mega-Chaos um Minigolf
am Innsbrucker Baggersee

Nun soll alter Betreiber doch noch ein Jahr weitermachen —- dem steht
aufrechter Vertrag mit IKB gegenüber. Grüne stimmten aus Versehen zu.

Innsbruck - Im Innsbrucker
Gemeinderat geht es oft verwirrend bis chaotisch zu. Da
kann es sogar vorkommen,
dass man einem Punkt versehentlich zustimmt. Den Grünen passierte genau das in der
verwickelten Causa Minigolfplatz am Baggersee — konkret
bei einem von Markus Stoll
(FI) gestellten Antrag: Darin
wird Bürgermeister Georg Willi (Grüne) beauftragt, eine Vereinbarung mit dem bisherigen
Betreiber zu treffen, auf dass
dieser die Anlage doch noch
bis Ende 2024 weiterführt.

Dieser Beschluss hätte wohl
ohnedies eine klare Mehrheit
gefunden, so fiel er aber sogar einstimmig: Die Grünen
— womöglich auch vereinzelte
andere Mandatare — wähnten
sich bei einem anderen Tagesordnungspunkt, ebenfalls
zum Minigolfplatz, der zuvor
unterbrochen worden war. Zu
einer von den Grünen begehrten Wiederholung der Abstimmung kam es nicht.

Die Lage ist nun insgesamt
kurios, denn wie berichtet hat
die Stadt im Auftrag von Wili
inzwischen einen Vertrag mit
den IKB (Kommunalbetriebe)
abgeschlossen, wonach diese
den Minigolfplatz weiterbetreiben. Willi ist überzeugt,
damit einen früheren Antrag
des Gemeinderates erfüllt zu
haben. Zur Sitzungsunterbrechung kam es, weil er den
Vertrag mit den IKB zunächst
nicht vorlegen konnte. Finanzdirektor Martin Rupprechter
eilte abends extra noch ins
Büro, um ihn zu holen.

Ein aufrechter Vertrag mit
den IKB — der im Gemeinde-

Ähnldnenbmd«edleses$eflßbdmßhü@.»hhwudndebhhsflminfiemebü&

rat auf massive Kritik stieß
— steht jetzt also einem gültigen Gemeinderatsbeschluss
gegenüber, wonach doch der
bisherige Pächter ein Jahr wei-

‚ Ich gehe gegen den
Vertrag zwischen

Stadt und IKB rechtlich

vor, er schließt meine

Familie als Einzige aus.“

Ossi Lerch

(bisheriger Pachter)

termachen soll. „Wir werden
nun rechtlich prüfen, wie der
Auftrag an den Bürgermeister
umgesetzt werden kann, weil
je eben schon ein Vertrag mit

den IKB besteht”, heißt es dazu aus Willis Büro.

Das Vertragsverhältnis zwischen der Stadt und dem bisherigen Betreiber Ossi Lerch
endete mit 31.12.2023, gegen
eine schon 2018 vereinbarte
Ablöse von 250.000 Euro übergab und räumte er alles. Er sei
aber weiter bereit und in der
Lage, Kiosk, Tische und Stühle
binnen 14 Tagen wieder aufzustellen und den Minigolfplatz
temporär weiterzuführen, „bis
die Stadt weiß, was sie damit
machrt“, so Lerch. Für Stromund Wasseranschluss müsse
nun halt die Stadt sorgen.

Zugleich kündigt Lerch aber
rechtliche Schritte an, denn

Da Pa/TT

im Vertrag mit den IKB steht,
dass diese den Minigolfplatz
untervermieten können — nur
nicht an den Vormieter. „Das
schließt mich und meine Familie als einzige Personen unter 8 Mrd. Menschen weltweit
aus. Das kann nicht sein.”
Viele Gemeinderäte sehen
das ähnlich — und kritisieren
weitere Details im Vertrag mit
den IKB: Demnach zahlen diese einen Pachtzins von 5500
Euro jährlich (für 2024 anteilig
ca. 4000). Hätte man mit Lerch
gleich temporär verlängert,
wäre dieser bereit gewesen,
7500 zu zahlen. „Jetzt nicht
mehr”, sagt er, „ich muss ja alles wieder aufstellen.“ (md)

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