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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

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„‚Rotunde ist ein faules Geschenk‘““, Seite 18

Die Ampeln stehen noch lange nicht auf Grün, was eine Schenkung der

denkmalgeschützten Rotunde vom Land an die Stadt betrifft.

Fot0: Böhm

„Rotunde

ist ein faules
Geschenk“

Angebot des Landes, der Stadt
Innsbruck die einstige Hülle
des Riesenrundgemäldes zu

übertragen, stößt auf viel Skepsis.

Innsbruck —- Das Angebot des
Landes Tirol, der Stadt Innsbruck die denkmalgeschützte
Rotunde am Rennweg zu
schenken -sie beherbergte bis
2010 das Riesenrundgemälde —, stößt in der Stadtpolitik
auf große Skepsis. Durch die
lastenfreie Überlassung des
Gebäudes wolle das Land der
Stadt die Chance geben, eigenständig über die Nutzung
des Gesamtensembles zu
entscheiden, hatte LH Anton
Mattle (ÖVP) in einem Schreiben an BM Georg Willi (Grüne) erklärt. In einem ersten
Statement zeigte sich Willi,
wie berichtet, zurückhaltend
— auch bei einer kostenlosen Überlassung sei das sanierungsbedürftige Gebäude
eine finanzielle Herausforderung für die Stadt. Die mögliche Schenkung müsse nun
in den städtischen Gremien
behandelt werden.

Florian Tursky, Bürgermeisterkandidat von „Das Neue
Innsbruck“, zeigt sich hingegen „froh, dass mein Vorstoß,
die Rotunde in das Eigentum der Stadt zu überführen,
Früchte trägt“. Willi denke
„nur an die Probleme und
nicht an die Chancen“. Die
Bevölkerung habe „eine Belebung der Rotunde und ein
attraktives Veranstaltungszentrum verdient“.

Scharfe Kritik am Land übt
indes Vize-BM Markus Lassenberger (FPÖ): „Über Jahre

hat man die Rotunde verfallen lassen und war seitens
des Landes Tirol nicht bereit,
Investitionen zu tätigen.“ Lassenberger vermutet, dass sich
das Land „die massiven Sanierungskosten sparen will“.
Für ihn ist klar: Trotz einer
etwaigen Schenkung dürfe
das Land bei anstehenden Investitionen nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Zudem brauche es vorab
ein Konzept, welche Nutzung
das Gebäude erfahren soll
und welche Synergien mit der
alten Talstation der Hungerburgbahn möglich sind.

Nachdem „mit Ausnahme
von ein paar kosmetischen
Maßnahmen“ jahrelang „kein
Cent investiert“ worden sei,
wolle das Land die Rotunde
nun, „getarnt als Geschenk,
loswerden“, meint auch GR
Julia Seidl (NEOS). Für Innsbruck hätte dieses Geschenk,
das sie als ein „faules“ bezeichnet, nur einen Wert,
„wenn das Land gemeinsam
mit der Schenkung einen Millionenbetrag für die Generalsanierung überweist“.

Auch GR Gerald Depaoli
(Gerechtes Innsbruck) betont, dass vor der Geschenkannahme erst geprüft werden muss, „ob sich Innsbruck
diese Schenkung überhaupt
leisten kann“. Er sieht im

Schenkungsangebot ein
„wahltaktisches Manöver der
ÖVP“. (md)

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