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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Nein zu Bozner Platz, Ja zu neuen Grillplätzen“, Seite 25

Nein zu Bozner Platz, Ja zu
neuen Grillplätzen

Nach einem 29:11-Votum ist die Neugestaltung des Bozner Platzes für
diese Periode „gestorben“. Rotkreuz-Zentrum auf den Weg gebracht.

Innsbruck — Alle konträren
Positionen waren schon vorher bekannt, alle Schuldzuweisungen ausgetauscht,
das Ergebnis klar. Dennoch
ließ es sich der Innsbrucker
Gemeinderat gestern nicht
nehmen, das Thema „Bozner
Platz neu“ gut zweieinhalb
Stunden lang hitzig-konfrontativ zu debattieren, diverse
verbale Untergriffe inklusive. Ein kurzfristig vorgelegter
Ergänzungsantrag von StR
Uschi Schwarzl (Grüne), am
Platz doch noch etwas sichtbares Bodengrün vorzusehen,
wurde gar nicht mehr behandelt. Am Ende blieben Grüne,
NEOS und Teile der ÖVP (Vize-BM Anzengruber, Mariella
Lutz) allein auf weiter Flur: 29
von 40 Gemeinderäten — Für
Innsbruck (FI), FPÖ, SPÖ, Lebenswertes Innsbruck, Liste
Fritz, Gerechtes Innsbruck,
ALLI, Seniorenbund sowie drei
Mandatare der hier gespaltenen ÖVP — votierten gegen die Umsetzung des Siegerprojekts. Dieses ist in der
bisherigen Form damit nun
auch hochoffiziell gescheitert,
die Neugestaltung Sache des
nächsten, neu gewählten Gemeinderates.

Wobei sich klar zeigte, dass
unter jenen Listen, die den
gestern vorgelegten Antrag
ablehnten, kaum Einigkeit
über die Zukunft des Platzes
besteht —- von Fußgängerzonen-Visionen bis zur weitgehenden Erhaltung des Ist-
Zustandes klaffen die Ziele
teils weit auseinander.

- das Siegerprojekt „Bozner Platz neu“ ist in der bisherigen Form vom Tisch - die Zukunft offen.

ür das unverzichtbare

Leistungsangebot des Roten Kreuzes Innsbruck (RKI)
gab es gestern im Gemeinderat allseits großes Lob. Bei der
Abstimmung über die Finanzierungsbeteiligung der Stadt
beim Neubau des Vereinsstandortes am Sillufer (mit 8,1
Mio. Euro) waren dann aber
immerhin 16 Enthaltungen
zu verzeichnen. StR Christine
Oppitz-Plörer (FI) sieht beim
Großprojekt Rettungszentrum neu - das sich von 25 auf
ca. 33 Mio. Euro verteuert hat
— u.a. die geplanten Finanzierungsmodalitäten des RKI
(variabler Zinssatz mit den
damit verbundenen „Unwägbarkeiten“) kritisch. Vize-BM

Markus Lassenberger fürchtet, dass das RKI die Kostensteigerungen womöglich
nicht stemmen können wird
und weitere öffentliche Mittel nötig werden. Auch in der
Frage der geplanten „fördernahen“ Wohnungen gibt es
Skepsis. Grüne, SPÖ und ÖVP
verwiesen in Wortmeldungen
auf den dringenden Bedarf für
eine moderne Rettungsdienstversorgung und die vielen essenziellen Sozialprojekte des
RKI (samt neuen, von der
Stadt eingeforderten Notschlafstellen) — und darauf,
dass die Beiträge von Stadt
und Land gedeckelt sind.

ur eine Gegenstimme gab

es beim Beschluss für ei-

Seite 5 von 15

For: Axel Springer

ne Grillplatzordnung, die auf
ausgewiesenen städtischen
Grillplätzen künftig eine Online-Vorreservierung nötig
macht. Laut BM Georg Willi
(Grüne) sollen Probleme rund
um allzu großen Andrang bei
Schönwetter damit entschärft
werden. Nach der Grillsaison
wird evaluiert. GR Mesut Onay
(ALI) stimmte gegen die Neuregelung, er rechnet damit,
dass die Reservierung künftig kostenpflichtig werden
könnte. Vorerst ist aber keine Gebühr geplant. Zugleich
entschied der Gemeinderat,
dass drei neue, zusätzliche
Grillplatz-Standorte (Rossau,
Gärberbach, „Kranebitten 2“)
weiterverfolgt werden. (md)