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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_01_21_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Flugverkehr: Verschmutzung und Lärm seriös untersuchen“
(Leserbrief), Seite 9
Flugverkehr: Verschmutzung
und Lärm seriös untersuchen
Thema: Berichterstattung und
Leserbriefe zu Franz Hörls Vorschlag, Werbung für Flugverkehr
zu beschränken. Artikel „Zwist
um Hörls Wien-Flüge“, TT, 14.1.
A uf den Aufruf von Nationalrat Franz Hörl wegen
Beschränkung der Werbung
für Flugverkehr lässt der Geschäftsführer vom Dachverband Luftfahrt mitteilen, „der
Tiroler Skitourismus hängt
ganz wesentlich am Luftverkehr und den Incoming-Charterflügen nach Innsbruck“.
Man kann zwar staunen über
die unerwarteten Ideen des
Herrn Hörl, beim Dachverband Flugverkehr bleibt ob
der Präpotenz nur der Mund
offen.
Einige Daten: 2019, also vor
Corona, gab es tirolweit im
Winter 6 Millionen Ankünfte mit insgesamt 27,5 Millionen Nächtigungen. Bei der
gefeierten Zahl von 1 Million
Flugpassagieren am Innsbrucker Flughafen (Ankunft und
Abflug) können 600.000 dem
Wintercharter zugeordnet
werden, also bleibt die Hälfte
davon mit 300.000 Ankünften
durch Incoming-Charterflüge
im Winter mit einer Aufenthaltsdauer von 6 Nächtigun-
Der Flugverkehr in ?l;l sorgt mmer
wieder für Diskussionen. Foto: Böhm
gen. Das ergibt einen Anteil
an Wintertouristen mit Anreise durch Flugzeug von 5 bis7
Prozent an der Gesamtzahl.
Diesen offensichtlich geringen Anteil als „wesentlich“ zu
bezeichnen, ist eine Chuzpe.
Dabei ist gar nicht berücksichtigt, wie viele dieser Flugpassagiere mit Bussen nach
Südtirol geführt werden und
somit keinen Anteil am Tiroler Tourismus liefern.
Der Dachverband Luftfahrt
will einfach den Flugverkehr
behalten und steigern. Egal,
wie das Klima darauf reagiert
und was die Fluglärm-geplagte Bevölkerung dazu meint.
Dipl.-Ing. Manfred Roner
6020 Innsbruck
‘ Ä T enn ich meine inzwi-
schen bereits mehrere Jahrzehnte zurückliegende
berufliche Situation als damaliger ÖAV-Generalsekretär
reflektiere, dann kann ich feststellen, ich war mit dem Oberseilbahner Franz Hörl eigentlich noch nie einer Meinung.
Heute aber herzlichen Dank
für seinen Vorschlag, unter
anderem jenen, die Flugbranche möge Daten und Fakten
zu den von ihr verursachten
Umweltauswirkungen auf den
Tisch legen. Die Massen von
Städte-Flügen nach Innsbruck
allein aus Great Britain und
den Niederlanden während
der Wintersaison beeinträchtigen die Luft- und Lärmsituation im Tiroler Zentralraum in
einem Maße, das endlich seriös untersucht gehört.
Dr. Heinz Höpperger
6020 Innsbruck
S elbstverständlich braucht
es weder Ausreden für ein
„Warum“ noch für ein „Wieso“ einer Fliegerei von Innsbruck nach Wien. Wenn man
schon als Klimaaktivist gegen Fliegerei auftritt, dann ist
man auch für sich selbst und
gegenüber anderen als Vor-
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bild dazu verpflichtet, andere
Möglichkeiten der Fortbewegung in Betracht zu ziehen.
Dies gilt im Grunde genommen für jeden.
In Franz Hörls Fall bedarf
das rasche Hin- und Herkommen von und zu Terminen im
Allgemeinen einer Planung.
Und wenn es zu einer Kollision
kommt, dann ist eben ein Termin zu verschieben oder eben
nicht durchführbar. Demnächst kommt noch jemand
auf die Idee, sich einen Eurofighter zu mieten, um noch
mehr Termine an einem Tag
erledigen zu können. Es liegt
also an einem selbst, wie viele Termine man mit Zug, Bus
oder zu Fuß abwickeln kann.
Darüber muss man sich
aber speziell als „Klimaaktivist“ vorab Gedanken machen, um nicht im Nachhinein mit Ausreden auftreten
zu müssen. Franz Hörl (als
ÖVP-Abgeordneter im Parlament Österreichs) sollte bitte einmal während
einer Zugfahrt nach Wien darüber nachdenken. PS: Dieses
Schreiben wurde auch während einer Zugfahrt erstellt.
Walter Kovarik
6232 Münster