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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Innsbruck ist auch für Studenten die teuerste Stadt in Österreich“,

Seite 20+21

21.1.2023

Innsbruck ist eine Studentenstadt. Das macht die
T H E M A Mietgn teuer. WI fül_* Familien als auch fu" }
" I R° L DES TAGES | ra e l

w elchen Preis sind
junge Menschen bereit zu zahlen, um
in Innsbruck studieren zu
können? „Studentisches
Wohnen in Innsbruck“ war
das Thema der Podiumsdiskussion, zu der die AktionsGemeinschaft (AG,
OVP-nahe Studierenden-
Fraktion) kürzlich geladen
hatte. Im Saal der Akademischen Verbindung Austria Innsbruck — unter den
Gemälden verstorbener
Habsburger — trafen sich
Markus Pollo, Neue Heimat Tirol (NHT), Universitätsprofessor Andreas
Vonkilch als Mietrechtsexperte, Julius Timmermann
von der OH Innsbruck und
Muhammed Durmaz, Bundesobmann der AG als
Moderator. Zwischen 20
und 30 Personen waren als
Zuhörer anwesend.

Viele Studenten sind
geschockt von Preisen
„30 m’ für 760 Euro Miete
im Monat“, bringt Durmaz
gleich ein aktuelles Beispiel, um die Situation in
Innsbruck zu schildern.
„Viele Studenten sind wegen der Mietpreise geschockt, wenn sie nach
Innsbruck kommen. Die
Befürchtung, dass die Zukunft von Innsbruck als
Studentenstadt gefährdet
ist, ist berechtigt“, schildert Timmermann die Lage. Warum hat Innsbruck
so hohe Mieten? Pollo von
der NHT bringt es auf den
Punkt: „Durch die Berge
sind die geografischen
Möglichkeiten begrenzt.
Außerdem haben wir viel
Zuzug: Tirol ist saugeil.“
Vonkilch fügt an: „Wenn
die Nachfrage das Angebot
deutlich übersteigt, gehen
die Preise in die Höhe.“
Eine Hoffnung für eine
Entspannung bei den Mietpreisen ist die Leerstands-

Innsbruck ist auch für
Studenten die teuerste
Stadt in Österreich

Studenten werden manchmal beschuldigt, schuld an den hohen

Mieten zu sein. Doch auch für sie ist das Wohnen kaum leistbar.

abgabe. Vonkilch sieht
aber keinen großen Wurf:
„Die Leerstandsabgabe ist
schr ideologisch und politisch kontrovers. Es wäre
eine geeignete Variante,
um mehr Angebot zu schaffen, aber das Land darf nur
so viel verlangen, dass es
nicht wirklich weh tut. Ansonsten wird es zur Bundesangelegenheit.“

Innsbrucker Wohnungen
als Kapitalanlagen
Beispielsweise muss der
Eigentümer bei einer leer
stehenden Wohnung von
30 bis 50 m* mindestens 40
und höchstens 100 Euro im
Monat zahlen. Für Eigentümer könnte sich das also
trotzdem noch rechnen.
„Viele haben Wohnungen
als Kapitalanlage. Es gibt
eine jährliche Wertsteigerung, manche betreiben das
als Geschäftsmodell.“ Die
NHT bringt ein neues Pro-

jekt „WG-Wohnen“ auf den
Plan, 96 Plätze wird es geben, eine 2-Zimmerwohnung mit 50 m" für 760
Euro. Denn eines sei auch
klar: Auf dem freien Markt
haben Familien gegenüber
Studenten einen Wettbewerbsnachteil, wie Pollo und
Vonkilch erklären, denn von
Studenten kann man pro
Zimmer 500 Euro verlangen, doch für eine Familie
kann eine 3-Zimmerwohnung um 1500 Euro unleistbar sein. Auf die Frage hin,
was die Herrschaften machen würden, wenn sie einen
Tag lang Bürgermeister wären, würde Vonkilch dafür
sorgen, dass alle Gesetzesverstöße beim Thema Wohnen geahndet werden, denn
er vermute viele Gesetzeswidrigkeiten.

Fix ist jedenfalls: Um in
Innsbruck studieren zu können, zahlen Studenten einen
hohen Preis. Nadine Isser

Seite 6 von 10

Am Podium:
Univ.-Prof. Andreas
Vonkilch (Mietrecht), Markus Pollo
(NHT), Julius
Timmermann (ÖH)
und Muhammed
Durmaz (AG) (v.li.).

30.000
(Universität) + 3000 (MCI)
39

Studierendenbeime mit

rund 3800 Plätzen
Preise: zwischen 275
und 470 Euro (pro Monat)

13,21 €

Nertto pro Quadratmeter
in einer guten Wohnlaäge
bis 50 m**

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