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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„‚Dornauer drückt bei Containerdorf die Stopptaste‘“, Seite 4

Bei den Asyl-Unterkünften in Innsbruck gibt es einen Dämpfer, doch bei der
Unterbringungsquote geht es mit 70 Prozent weiter.

Foto: Failk

Dornauer drückt
bei Containerdorf

die Stopptaste

Die Errichtung von Container-

Unterkünften für Asylwerber im Westen

von Innsbruck verzögert sich. Der

Brandschutz funkt nämlich dazwischen.

Innsbruck - Eigentlich hätte
das Containerdorf in der Landeshauptstadt bis spätestens
Ende Jänner bezugsfertig sein
sollen. Bis zu 200 Asylwerber will das Land dort mit einem guten Betreuungs- und
Sicherheitskonzept unterbringen. Doch wie der für das
Flüchtlingswesen zuständige
Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) gegenüber der 7T bestätigt, ist
dieser Termin nicht mehr zu
halten. Im Gegenteil: Dornauer hat vorerst die Stopptaste
gedrückt. Er sei nämlich diese Woche darüber informiert
worden, dass es bei der Errichtung der Container größere
Probleme gebe.

„Konkret geht es um den
Brandschutz, weshalb die
Stadt Innsbruck auf Änderungen bei der Aufstellung
besteht“, sagt Dornauer. Das
alles verursacht allerdings
zusätzliche Kosten. Und hier
will der SPÖ-Politiker keine
Kompromisse eingehen. Was
die Miete für die Container,
den Grund und die Kosten für
die Errichtung betrifft, sind
142.000 Euro veranschlagt
worden. „Es handelt sich um
öffentliches Geld, deshalb
werde ich mögliche Mehrkosten nicht einfach abnicken“,
möchte Dornauer in der kommenden Woche Gespräche
mit der Stadt Innsbruck führen. Der Flüchtlingsreferent
erhofft sich dabei Erklärungen,
warum die ursprünglich geplante Vorgangsweise wegen
Brandschutzbedenken nicht
realisiert werden könne. Der

Seite 4 von 10

Zeitplan ist allerdings nicht
mehr zu halten. „Ich habe vorerst die Stopptaste gedrückt“,
erklärt Dornauer. Rund 5000
Asylwerber sind derzeit in Tirol untergebracht.

Quote von 70 Prozent erfüllt

Das Flüchtlingscamp in
Kufstein wird übrigens im Februar bezugsfertig sein. Trotz
des Dämpfers in Innsbruck
spricht Georg Dornauer bei
der Suche nach Unterkünften für Asylwerber von erfreulichen Entwicklungen. „Ich
habe das Flüchtlingswesen
mit einer Quote von unter 65
Prozent übernommen, aktuell erfüllen wir die Unterbringungsquote zu 70 Prozent.“
Dienstag wird Dornauer übrigens mit Innenminister Karner (VP) über die aktuellen
Herausforderungen in der Migrationspolitik beraten.

Kritik übt indessen der freiheitliche Parteichef Markus
Abwerzger daran, dass es in
Tirol eine 175-prozentige Zunahme bei den afghanischen
Asylberechtigten gebe, die
Notstandshilfe beziehen würden. „Wir haben gewusst, dass
die Situation sich zunehmend
verschlechtert, aber diese
Zahlen schlagen dem Fass
den Boden aus.“ Lediglich 40
Prozent seien erwerbstätig.
„Das ist ein weiterer Beweis
dafür, dass die illegale Migration nicht zur Bekämpfung
des Fachkräftemangels dient“,
spricht Abwerzger von einer
massiven Belastung des Sozialsystems. (pn)