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Jahr: 2022

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- S.14

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Kronenzeitung

„Heimlichtuerei bei Löhnen“, Seite 22

Heimlichtuerei bei Löhnen

Mehr Gerechtigkeit, mehr Motivation, mehr Arbeitsleistung: Die volle Lohntransparenz

sollte im Innsbrucker Magistrat genau das erreichen. Doch sie wurde noch nicht umgesetzt.

er wie viel im Innsw brucker Stadtmagist-

rat verdient, ist eigentlich genau geregelt. In
der Praxis schaut die Sache
durch Sonderverträge jedoch oft anders aus. Eine
volle Lohntransparenz, im
Zuge derer Unterschiede ersichtlich wären, gibt es nicht
— trotz einstimmigen Beschluss im Gemeinderat auf
Antrag der SPO-Stadträtin
Elli Mayr. Bereits vor zwei
Jahren wurde BM Georg
Willi damit beauftragt, die
volle Lohntransparenz umzusetzen. Zwei Jahre — genug Zeit, um einen beschlossenen Antrag umzusetzen —
könnte man meinen. Negativ! Der Antrag liegt auf Eis.
Die Personalchefin wurde
vergangenen September mit
der Sache beauftragt, doch
seither ist nichts geschehen.

Folder sorge bereits jetzt
für Lohntransparenz

„Volle Lohntransparenz
sorgt nachweislich dafür,
dass die Lohnschere zwischen Frauen und Männern,
aber auch zwischen externen
und internen Bestellungen
geschlossen werden kann“,
begründet Mayr _ erneut
ihren Antrag. Auf „Krone“-
Nachfrage kommt aus dem

Bürgermeisterbüro, dass es
einerseits bereits eine Lohntransparenz gebe — jeder
Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin bekomme bei Einstellung einen entsprechenden Folder mit allen Gehaltsstufen —, dass aber andererseits unter den derzeitigen Vorzeichen, vor allem
aus datenschutzrechtlichen
Gründen, nicht viel mehr zu
machen sei. Bei einer vollen
Lohntransparenz wäre zwar
schnell klar, wer genau wie
viel verdient — aus daten-

schutzrechtlichen Gründen
sei das aber nicht möglich.

Mayr: „Ausreden wie
Datenschutz zählen nicht“

„Immer wieder heißt es, im
öffentlichen Dienst gebe es
bereits volle Lohntransparenz — das stimmt jedoch
nur eingeschränkt, denn es
gibt Abweichungen durch

unterschiedliche Zulagen
oder Anrechnungen von
Vordienstzeiten“, _Kontert

Mayr und ist sich sicher,
dass Innsbruck hier mit gu-

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Foto: Amir Beganovic

&

Die Personalvertretung
unterstützt diese
Forderung. Es ist
erstaunlich, dass sich unter
einem grünen
Bürgermeister
hier seit zwei
Jahre nichts
tut.

Stadträtin Elisabeth
Mayr von der SPO

Volle Lohntransparenz -
auch eine Forderung der Grünen. Sie ist bisher allerdings
noch nicht umgesetzt.

tem Beispiel vorangehen solle, „Personalvertretung und
Gleichbehandlungsbeauf-

tragte unterstützen diese
Forderung. Es ist erstaunlich, dass sich unter einem
grünen Bürgermeister hier
seit zwei Jahren nichts tut —
denn die Grünen haben die
volle Lohntransparenz
selbst im Programm. Ausreden wie Datenschutz zählen
nicht - wo ein Wille ist, ist
auch ein Weg“, beharrt
Mayr auf die Umsetzung
ihres Antrages. Nadine Isser

Foto: Christof Birbaumer