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Jahr: 2022

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- S.13

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Stadtblatt

„In Innsbruck stinkt es nicht“ (Kommentar), Seite 7

In Innsbruck
stinkt es nicht

Der Montagmorgen ist bei
uns zuhause so etwas wie
ein wöchentlich wiederkehrender Feiertag. Da dürfen
unsere beiden Buben nämlich
schon vor dem Frühstück am
Wohnzimmerfenster warten,
bis das Müllauto kommt.
Wenn dann in der Morgendämmerung das nahende
orange Blinklicht zu sehen
ist, gibt es kein Halten mehr:
Dann laufen die zwei Knirpse
in die Küche und wollen zum
dortigen Fenster hochgehoben werden. Von da aus sehen
die beiden Fahrkunst der
Extraklasse: Ein rückwärts
in die Einfahrt einbiegendes
Müllauto! Ein Formel ı Rennauto kann das nicht. Während
sie sich am Fenster die Nasen
platt pressen, winken sie den
zwei Müllmännern die sich
aufmachen, die Mülltonnen
zu holen. Und diese winken
freudig zurück. Es ist für alle
Beteiligten längst so etwas
wie ein liebgewonnenes Ritual. Sind die Tonnen entleert
und zurückgestellt, steigen
die Müllmänner auf die Trittbretter, der links klopft aufs
Auto und weg sind sie - nicht
ohne nochmals zu den Kindern rauf zu winken. Was diese natürlich gerne erwidern.
Vom Fenster loseisen kann
ich die Kinder erst, wenn das
letzte orange Blinklicht nicht
mehr zu sehen ist. Warum
ich an dieser Stelle darüber
schreibe? Nun, in Innsbruck
stinkt für manche Einiges
zum Himmel. Der Müll ist es
aber nicht. Da sage ich gerne
einmal: Danke. Danke, Tommy. So heißt einer unserer
KOSCHUHS KASTL „l\%ullmänner". Und danke
Die wöchentliche BezirksBlätter-Inns- fürs freundlich Winken, selbst

bruck-Kolumn: n Markus Koschuh 98 2
N wenn das Wetter Müll ist.
redaktion.innsbruck@regionalmedien.at

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