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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_31_Presse_OCR
- S.10
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Tiroler Tageszeitung
„Künftig fünf Geschlechter auf dem Meldezettel‘“, Seite 23
Künftig fünf Geschlechter
auf dem Meldezettel
Männlich, weiblich, inter, divers, offen, keine Angabe: Die Stadt
Innsbruck ändert ihre Meldezettel - und die schriftliche Kommunikation.
Von Denise Daum
Innsbruck — „Frauen sind
mitgemeint“, hieß es früher,
als das Binnen-1 noch kein
Thema war. Mittlerweile ist
es gang und gäbe, Frauen
und Männer gleichermaßen
anzusprechen. Doch damit
ist die Debatte um das „Gendern“ offenbar noch nicht
zu Ende. In der Stadt Innsbruck wird nun auch das so
genannte „dritte Geschlecht“
offiziell berücksichtigt.
Der Verfassungsgerichtshof entschied bereits vor fünf
Jahren, „dass intersexuelle
Personen, deren Geschlecht
nicht eindeutig männlich
oder weiblich ist, ein Recht
auf eine ihrer Geschlechtlichkeit entsprechende Eintragung im Personenstandsregister“ haben. Der Nationalrat
beschloss daraufhin vor einem Jahr eine Änderung des
Meldegesetzes. Und diese
setzt die Stadt Innsbruck mit
1. November nun um. Das
geht aus einem Schreiben der
Magistratsdirektion an die
MitarbeiterInnen hervor und
wird auf Nachfrage im Rathaus bestätigt.
Demnach finden sich auf
dem Meldezettel zukünftig
sechs Ankreuzoptionen unter
dem Punkt „Geschlecht“: Neben „männlich“ und „weiblich“ werden die Optionen
„inter“, „divers“, „offen“ bzw.
„keine Angabe“ angeführt.
Die Meldegesetznovelle wird
auch in automatisch generierten Formularen der Stadt
und „weiblich“, sondem auch „inter“,
Innsbruck berücksichtigt. So
werden etwa Unternehmen
statt mit „Sehrgeechrte Damen
und Herren“ künftig nur noch
mit „Guten Tag“ angesprochen. Auch die städtischen
MitarbeiterInnen sollen im
persönlichen Schriftverkehr
diese Anreden verwenden.
Die Magistratsdirektorin
räumt in ihrem Info-Brief
ein, dass sie „diese sichtbar
automatisch generierte Anrede nur für einen mäßigen
In Innsbruck gibt es ab 1. Nowember neue Meldezettel. Beim Geschliecht stehen dann nicht mehr nur „männlich“
„divers“, „offen“ bzw. „keine Angabe” zur Auswahl.
Fortschritt“ hält. Die Stadı
befindet sich bei dieser Software-Anwendung in einem
Verbund mit anderen Österreichischen Kommunen
— die Entscheidung darüber
sei mehrheitlich gefallen. Ein
eigener Weg der Stadt Innsbruck würde höhere Programmierkosten und wohl
auch mehr Fehleranfälligkeit
mit sich bringen, heißt es.
In dem Schreiben werden
die MitarbeiterInnen zudem
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aufgefordert, grundsätzlich
eine geschlechterneutrale
Sprache zu verwenden. „Eine neutrale Formulierung
inkludiert Menschen aller
Geschlechter und macht damit auch das Binnen-! und
das Gender-*” überflüssig“,
schreibt die Magistratsdirektorin. Aus „Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter“
wird „Abteilungsleitung“ , aus
„MitarbeiterInnen“ werden
„Mitarbeitende“.