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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_7_Presse_OCR
- S.12
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Tiroler Tageszeitung
„Raum zurückfordern“, Seite 12
Raum zurückfordern
Eine Demo will auf schwindenden Raum für Junge hinweisen.
Innsbruck - Die Umbauarbeiten an der Franz-Gschnitzer-Promenade sind nur das
i-Tüpfchen einer viel größeren
Debatte, sagt Marco Opoku
Frei vom Tiroler Krawallmusik-Verein. Die Situation spitze sich gerade zu. Gemeinsam
mit Arche Ahoi, dem Bonanza- und dem „Der Die Das“-
Kollektiv, der Innsbruck Club
Commission, dem Institut für
Junge Kultur sowie der p.m.k
wird heute Abend (ab 18.30
Uhr) also zu „Reclaim The
City“ geladen, einer Kundgebung, die ganz grundsätzliche Fragen zur Verteilung von
öffentlichem Raum in Inns-
bruck stellen will. Stattfinden
wird die Demo an der umstrittenen Franz-Gschnitzer-Promenade vor der Uni, die seit
einer gleichnamigen Veranstaltungsreihe auch „Sonnendeck“ genannt wird.
Das Sonnendeck fiel diesen Sommer bereits aufgrund
der Umbauarbeiten an der
Innmauer buchstäblich ins
Wasser, dass ein Geländer
ein Sitzen auf ebendieser nun
komplett verunmöglichen
soll, rief zuletzt laute Kritik —
nicht nur aus der Kulturszene — hervor. Auch „Reclaim
The City“ protestiert gegen
die baulichen Maßnahmen,
Platz für Nachtkultur und konsumfreie Räume für junge Menschen sind in
Innsbruck rar: Erst am Samstag sperrte der Club Dachsbau zu. Foto: Dachsbau
heißt es in der Aussendung
zur Kundgebung. Gleichzeitig
will man ganz generell auf die
schwindenden (konsumfreien) Plätze für junge Menschen
in der Stadt aufmerksam machen. Erst am Wochenende
etwa wurde der Club Dachsbau geschlossen, Hafen oder
Weekender Club fielen bereits
vor Jahren weg, geschlossen
ist nach wie vor auch die Junge Talstation in Innsbruck.
Für heute Abend sind neben
Redebeiträgen von VertreterInnen der organisierenden
Vereine auch künstlerische
Beiträge und DJ-Musik geplant. „Es soll keine Party werden“, meint Frei dazu - und
verspricht zugleich „keine allzu trockene Veranstaltung“.
„Reclaim The City“ steht
ganz offensichtlich in der
Tradition von „Reclaim The
Streets“, einer Aktionsform,
die schon im Großbritannien der 1990er das Anrecht
auf gerechte Verteilung des
öffentlichen Raums gemeinschaftlich und mit musikalischer Unterstützung einforderte. In Sachen Sicherheit
sei man für großes Interesse
an der Kundgebung jedenfalls gerüstet, sagt Frei. (bunt)
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