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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_7_Presse_OCR
- S.13
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Tiroler Tageszeitung
„Behindertenbeirat fordert Verbot von Leih-Scootern“, Seite 19
Behindertenbeirat fordert
Verbot von Leih-Scootern
Innsbrucker Behindertenvertreter unterstützen SPÖ-Antrag, Gemeinderat
entscheidet diese Woche. StR Schwarzl will Lösung abseits von Verbot.
Innsbruck — Die Botschaft
war unmissverständlich: VertreterInnen des Innsbrucker
Behindertenbeirats (BBR)
forderten gestern gemeinsam
mit Stadträtin Elisabeth Mayr
(SPO) ein generelles Verbot
von Leih-E-Scootern in Innsbruck ein. Hintergrund sind
die anhaltenden Probleme mit
E-Scooter, die oft mitten auf
Gehsteigen, vor Schutzwegen,
vor Zugängen zu Gebäuden
und in Haltestellenbereichen
von Öffis abgestellt werden.
Betroffen seien davon besonders Menschen mit Geh- und
Sehbehinderungen, aber auch
Ältere oder Familien mit Kinderwägen, sind sich Mayr und
der BBR einig.
Seit 2019 besteht in Innsbruck das Angebot von Leih-
E-Scootern, wobei die Betreiber mehrfach wechselten.
Aktuell sind es die Firmen
„Tier” und „Bird*, die Zahl
der Gefährte ist auf 225 pro
Anbieter limitiert.
Trotz vieler Initiativen und
Gespräche mit den Betreibern „wurde es schlechter,
nicht besser”, bilanziert Mayr.
Weder die „freiwillige Selbstkontrolle” der Anbieter noch
Sensibilisierungskampagnen
hätten funktioniert. Die SPO
fordert daher per Antrag ein
Verbot — per ortspolizeilicher
Verordnung oder auf gewerbe- bzw. zivilrechtlichem Weg,
indem Anträgen, die Scooter
im öffentlichen Raum abzustellen, nicht mehr stattgegeben wird. Der Behindertenbeirat unterstützt den Antrag
— über den der Gemeinderat
am Donnerstag entscheidet —
einhellig.
Für die Probleme mit Leih-
E-Scootern gebe es „weltweit
keine Lösung“, befindet Werner Pfeifer, Vorsitzender des
BBR, der etwa auf das jüngste
Verbot in Paris verweist.
Man wolle weder Jungen
den Spaß verderben noch die
Verkehrswende ausbremsen,
„aber es kann nicht sein, dass
die Mobilität weniger die Mobilität, Freiheit und Sicherheit
von anderen einschränkt”,
erklärt Julia Golser, BBR-
Mitglied und Referentin bei
„Selbstbestimmt Leben”.
Michael Berger, Vorstandsmitglied des Blinden- und
Sehbehindertenverbands Tirol, und Monika Mück-Egg,
Leiterin des Gehörlosenver-
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Ob direkt im Haltestellenbereich, mitten am Gehsteig oder vor
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bandes Tirol, verweisen auf
weitere Hürden: Durch das
Berühren mit dem Blindenstock fallen die Scooter leicht um. Und
viele Nutzer setzen
sich über das Fahrverbot auf Gehsteigen hinweg, fahren
oft sehr dicht und
sehr schnell vorbei —
und sorgen bei hörwie sehbehinderten
Menschen für heftige
„Schreckmomente”,
Unfälle und Stürze inklusive.
Mobilitätsstadträtin Uschi
Schwarzl (Grüne) möchte
hingegen weiter an Maßnahmen abseits eines vollständigen Verbots arbeiten. Zumal
Leihscooter „durchaus eine
nützliche Form der Mikromobilität und Alternative zum Kfz
in der Stadt” seien. Bei einem
runden Tisch mit Vertretern
von Behindertenbeirat, Blindenverband und Exekutive
sei neben dem Vorschlag eines Verbots auch die Option
offengehalten worden, „dass
mit einigen Anpassungen, Abstellflächen und Maßnahmen
der Scooterbetreiber eine L5-
sung geschafft werden kann”.
Momentan seien
die städtischen Ämter dabei, einen Plan
mit möglichen Maßnahmen auszuarbeiten. „Auch die Scooterbetreiber sind
an Bord und haben
bereits erste Maßnahmenvorschläge
geschickt, die wir
uns genau ansehen.”
Ausgewiesene Abstellflächen
für E-Scooter seien „natürlich” eine interessante Idee,
man könne hier auf Erfahrungen aus Wien aufbauen.
„Sensibilisierungskampagnen
laufen weiterhin zusätzlich.”
Klar ist für Schwarzl, „dass es
großer Veränderungen bedarf,
Kurzfristig sind auch die Scooterbetreiber gefragt, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen und
strenger umzusetzen.” Der
Schutz der Menschen müsse
gewährleistet sein. (md)
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