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Jahr: 2023

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- S.27

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tirol.orf.at

„Novemberpogrom: Gedenken an Kriegszeiten“, Seite online
8.11.2023

Novemberpogrom: Gedenken an Kriegszeiten

Mit dem Krieg im Nahen Osten kommen Hass, Antisemitismus und Rassismus wieder
stärker zum Vorschein. Unter diesem Eindruck steht auch der Jahrestag des
Novemberpogroms am Donnerstag. Gerade in Tirol, wo die Ausschreitungen der
Nazis besonders brutal waren, ist das Erinnern 85 Jahre danach in Schulen und in der
Gesellschaft allgegenwärtig.

„Emotional geht es mir nicht so gut, wenn ich mitbekomme, dass jeden Tag Kinder
und alte Menschen sterben, dass sie gefoltert werden und es Geiseln gibt“, sagt der
14-jährige Evran auf die Frage, wie es ihm angesichts des Krieges im Nahen Osten
geht. Er ist Schüler in einer fünften Klasse des Innsbrucker Bundesrealgymnasiums
Adolf-Pichler-Platz. Anderen Kolleginnen und Kollegen aus seiner Klasse geht es
sehr ähnlich. Beim Besuch des ORF Tirol während einer Unterrichtsstunde des
Faches Geschichte und Politische Bildung erzählen sie von ihren Eindrücken.

Für den 14-jährigen Nils sei es auch traurig, dass Kinder sterben. Außerdem störe es
ihn, wie die Palästinenser als Täter und die Israelis als Opfer dargestellt würden.
„Obwohl ich finde, dass nicht die gesamte palästinensische Bevölkerung die Täter
sind, sondern eigentlich nur die Hamas“, meint er. Seit dem Angriff der
Terrororganisation Hamas auf jüdische Siedlungen am 7. Oktober ist die neue
Eskalation der Gewalt offensichtlich auch bei Kindern und Jugendlichen sehr
präsent.

ORFDer Lehrer Stephan Scharinger behandelt in seinem Unterrichtsfach Geschichte und
Politische Bildung aktuelle Entwicklungen rund um Antisemitismus und den Nahost-Konflikt

Für einige der Schülerinnen und Schüler ist der Krieg im Gaza-Streifen durchaus

belastend. Die Bilder und Videos von Ausschreitungen, Kampfhandlungen oder von
zerstörter Infrastruktur gehen nicht spurlos an ihnen vorbei. „Mich nervt es langsam
ein bisschen, wenn die ganze Zeit nur mehr von diesem Konflikt berichtet wird, vom

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