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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Aus heiterem Himmel“, Seite 3

Wie gelangten Aktivisten auf die Rollbahn des Innsbrucker Flughafens? Diese Frage beschäftigt jetzt Polizei und Fughafen-Direktion. Eine Antwort könnten Videoaufnahmen lefern.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck — „Ban private Jets“
(verbannt Privat-Jets): So lautet die rätselhafte Botschaft,
die offenbar unbekannte Klima-Aktivisten am Innsbrucker Flughafen hinterließen.
Die immerhin etwa 20 Meter hohen Buchstaben wurden mit weißer Farbe auf den
Umkehrplatz am westlichen
Ende der Rollbahn gemalt.
Wann, ist laut Flughafen-Direktor Marco Pernetta unklar.

Fest steht nur, dass der
Besitzer einer Innsbrucker
Flugschule und ein weiterer Fluglehrer den Schriftzug
am Sonntag von ihren Flugzeugen aus entdeckt und in
der Folge auch fotografiert
haben. „Wir waren beide mit
Schülern unterwegs und trainierten Starten und Landen“,

so Willi Krappinger, Chef der
Motorflugschule Flyup. Das
Bild von der ungewöhnlichen
Botschaft auf dem Flughafen-
Asphalt machte schnell die
Runde —- bereits am Abend
berichtete das Online-Magizin „Austrian Wings“ über das
in Bezug auf die Sicherheit
durchaus sensible Thema.
„Als wir davon erfuhren, haben wir sofort einen Mitarbeiter zur Rollbahn geschickt“,
schildert Pernetta. Und der
fand „Reste eines weißen
Farbmittels am betroffenen Pistenende“, hieß es am
Montag in einer A d

bei den regelmäßigen Kontrollfahrten unentdeckt blieb.

Somit ist vorerst unklar,
wann die Aktivisten ihr Anliegen auf diese ungewöhnliche
Weise verbreitet haben. „Ich
glaub’, das muss in der Nacht
zum Sonntag gewesen sein.
Wäre das vorher passiert,
hätte es wohl jemand schon
früher gesehen“, meint dazu
Krappinger. Der Flughafen-
Direktor ist sich da nicht so
sicher.

Viel brisanter ist die Frage,
wie die unbekannten Aktivisten verbotenerweise auf das
Flughafen-Gelände gelangt

ıng
des Flughafens. „Vom Boden
aus war der Schriftzug kaum
erkennbar“, erklärt Pernetta. Offenbar hat das feuchte
Wetter die Botschaft verblassen lassen. Das sei auch der
Grund, warum der Schriftzug

sind. „Durch ein Loch im
Zaun war’s nicht, das haben
wir bereits am Montag bei einem Rundgang mit der Polizei überprüft“, sagt Pernetta.
Über den 2,40 Meter hohen
Zaun mit Stacheldraht-Krone

Loch wurde dabei nicht entdeckt.

zu steigen, sei auch nicht ganz
einfach, wenngleich möglich.
Jetzt versucht die Polizei, die
Fragen durch die Auswertung
der Videoaufnahmen zu klären. „Ein Ergebnis liegt noch
nicht vor“, weiß Polizei-Sprecher Stefan Eder. Die Parole
auf der Rollbahn sorgt aber
zumindest in Fliegerkreisen

Polizei und Sicherheitsdienst bei der Überprüfung der Abzäunung. Ein

Foto: TT/Liebl Daniel

für Diskussionen zum Thema Sicherheit. Pernetta hält
die aktuellen Maßnahmen
für ausreichend. „Klar können wir auch einen Eisernen
Vorhang mit elektrischen
Doppelzäunen und Hunden
dazwischen errichten. Die
Frage ist, ob so ein Aufwand
gerechtfertigt ist.“ Zumal es

vor allem darum gehe, das
Betreten des Flughafens zu
erschweren und zu verhindern, dass Kinder aufs Rollfeld laufen. „Es kommt nicht
oft vor, dass Leute unbefugt
das Gelände des Flughafens
betreten“, so Pernetta. Und
wenn das passiert, geht es
meist um eine - wenngleich
nicht ungefährliche — Abkürzung. So nahm vor einigen Jahren ein betrunkener
Nachtschwärmer den falschen Bus und wollte den
Weg vom Fürstenweg zur
Kranebitter Allee abkürzen.
Zuletzt waren es vor einigen
Monaten Arbeiter, die beim
Abkürzen zur Baustelle vom
Tower aus beobachtet und
von der Polizei gestellt wurden. In der Regel droht eine
Anzeige wegen Gefährdung
der zivilen Luftfahrt.

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