Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_12_16_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Eine musikalische Wiederbelebung“, Seite 17
Eine musikalische
Wiederbelebung
Mit der „Departure Session“ will Rapperin Nenda auf fehlende
Kulturräume in Innsbruck aufmerksam machen. Ein Album soll folgen.
Innsbruck —- Es gibt in Innsbruck viele Menschen, die sich
kreativ ausleben möchten, der
Raum dafür fehlt in der Landeshauptstadt allerdings — davon ist Musikerin Nenda Neururer überzeugt. Gemeinsam
mit der Tiroler Band Gilewicz
hat sie deshalb schon im August eine neue Folge der „Departure Sessions“ des Vereins
Junge Talstation aufgenommen. Mit dem Konzertmitschnitt will man in der Debatte um schwindenden (Kultur-)
Raum ein positives Zeichen
setzen, hieß es bereits im
Vorfeld der Veröffentlichung.
„Weil so viele Räume, in denen junge Menschen zusammenkommen können, weggefallen sind, wäre es wichtig,
die Talstation wiederzubeleben“, erklärt Nenda nun auch
in „Tirol Live“.
Sie bringt damit einmal
mehr die sanierungsbedürftige, alte Talstation der Hungerburgbahn in Innsbruck ins
Gespräch. Der darin veranstaltende Verein Junge Talstation darf die Konzertlocation
seit 2021 nicht mehr benutzen. Nenda wünscht sich, wie
so viele andere Kulturschaffende, deshalb mehr Engagement vonseiten der Stadt
Innsbruck. Die hatte zuletzt
zumindest das Vorhaben, die
einstige Talstation zu erwerben, öffentlich gemacht. Nach
mehreren Clubschließungen
und dem Wirbel rund um das
so genannte „Sonnendeck“
war die Debatte um
die Verteilung von
öffentlichem Raum
in der Stadt entbrannt.
Eine musikalische
Wiederbelebung der
Talstation - wenigstens online - haben
Nenda und Gilewicz
mit ihrer „Departure
Session“ unternommen. Seit gestern
ist der Konzertmit-
schnitt mit vier Songs auf Youtube abrufbar. Und da kommt
noch mehr, verrät Nenda in
„Tirol Live“. Ein Album ist für
2024 geplant, verkündet sie.
Ein Vorgeschmack darauf
ist in der „Departure Session“ zu hören. Von funkigen
Gilewicz-Gitarren begleitet,
ruft Nenda darin erstmals die
„Champagne Time“ aus. Neu
eingespielt wurde aber auch
„Mixed Feelings“,
Nendas Debüt von
2020, der die Tirolerin über die Landesgrenzen hinaus und
an die Spitze der
FM4-Charts katapultiert hat. „Plötzlich haben sich so
viele mit dem Song
identifiziert“, erinnert sich Nenda im
Gespräch mit Moderator Alois Vahrner.
Anlässlich der Veröffentlichung der „Departure Session“ besuchte Nenda das Studio von „Tirol Live“. Die heute
28-Jährige spricht über den fehlenden Kulturaum in Innsbruck und ihr neues Album.
‚ Weil so viele Räume in Innsbruck
weggefallen sind, wäre
es wichtig, die Talstation
wiederzubeleben.“
Nenda Neururer E
(Rapperin aus dem Otztal)
Die heute 28-Jährige rappte
damals ganz offenherzig über
Alltagsrassismus, den sie
beim Aufwachsen im Ötztal
erfahren hatte.
Seit nunmehr zehn Jahren
lebt Nenda in London, wo sie
parallel zur Musik auch an
ihrer Schauspielkarriere bastelt. Neben Serienproduktionen (u.a. in „The Rising“ auf
Sky) steht sie in der britischen
Metropole auf der Theaterbühne. Auch fürs Theater,
genauer für die Tanzsparte
im Tiroler Landestheater, ist
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Fotn: Bötm
Nenda heuer immer wieder
in ihre Heimat zurückgekehrt. Für „Safe Ground“, ein
Stück über das Ankommen
und Weggehen, das noch bis
Ende Jänner in den Kammerspielen läuft, hat sie gemeinsam mit Thomas Krug von Gilewicz die Musik geschrieben.
„Fast das gesamte Tanzensemble ist im September neu
in Innsbruck angekommen“,
erklärt Nenda das Konzept
des Stücks, „ihre ganz persönlichen Geschichten werden im Stück nun erzählt.“
Musik und Schauspiel werden auch 2024 bei Nenda
parallel verlaufen, sagt die
Tirolerin bei „Tirol Live“. Im
Zentrum der Planung steht
aktuell jedenfalls das neue
Album. Und auch eine Zukunft mit Gilewicz kann sich
die Musikerin weiterhin vorstellen. (bunt)