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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_11_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Großes Wohnprojekt in Innsbruck überdenken“, Leserbrief, Seite 13
Großes Wohnprojekt in
Innsbruck überdenken
Thema: Artikel „Amraser kämpfen weiter für ‚maßvolle Bebauung‘“, TT, 4.1.
Ein in Innsbruck in den
vergangenen Jahren sehr
erfolgreich agierender Bauentwickler und Investor plant
ein weiteres Wohnbau-Großprojekt mit rund 140 frei finanzierten Wohnungen auf
Über die Größe von Wohnprojekten
wird zunehmend diskutiert. Foto: (Stock
einer Wiese in Amras, zeitgeistig angepriesen als „Pilotprojekt in klimaneutraler
Holzbauweise“. Die Anrainer
kämpfen um die Erhaltung
ihrer Wohn- und Lebensqualität und bestehen auf einer
„maßvollen Bebauung mit 70
bis 90 Wohnungen“.
Im Zusammenhang mit
dem neuen Stadtentwicklungskonzept drängt sich
aber auch eine andere Sicht
auf das Großprojekt auf: Das
Öroko 2.0, vom Gemeinderat im Jahr 2019 beschlossen,
geht von einem dynamischen
Bevölkerungswachstum von
jährlich 1350 Personen aus.
Das wären in diesen 4 Jahren
seit dem GR-Beschluss also
5440 Personen. Der tatsächliche Bevölkerungszuwachs
beträgt in diesen Jahren aber
lediglich 1625 oder jährlich 406 Personen. In diesen
vier Jahren kamen aber zum
Wohnungsbestand rund 2600
neue Wohnungen dazu, also
rund 1,6 Wohnungen pro einem neuen Stadtbewohner!
Der Bedarf an einem weiteren, frei finanzierten Wohnbau-Großprojekt ist somit
und auch angesichts des sehr
hohen Wohnungsleerstandes
von rund 9% oder rund 7100
Wohnungen derzeit nicht gegeben.
Weil sich die wichtigste
Grundlage des Stadtentwicklungskonzepts Öroko 2.0 von
einer dynamischen zu einer
seit Jahren stagnierenden Bevölkerungsentwicklung geändert hat, ist das Öroko 2.0
dringend und mit neuen Zielsetzungen zu überarbeiten.
Zur Sicherung dieser neuen
Ziele ist eine Bausperre für
das Amras-Areal angebracht.
DI Siegfried Zenz
6020 Innsbruck
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