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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_23_Presse_OCR
- S.6
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„Kein Beschluss: Neuer Anlauf am „Sonnendeck‘“““, Seite 19
Kein Beschluss: Neuer
Anlauf am „Sonnendeck“
BM Willi blitzte mit Abgrabungs-Idee im Gemeinderat ab. Zu einer
Abstimmung kam es gar nicht. Nun sollen Alternativen geprüft werden.
Innsbruck — Geschätzt drei
Stunden erbitterter Diskussion
über die Zukunft des „Sonnendecks“ — und am Ende nicht
einmal eine Entscheidung: Der
Innsbrucker Gemeinderat ließ
den neutralen Beobachter gestern wieder einmal ratlos und
verblüfft zurück.
Schon früh hatte sich abgezeichnet: Mit seinem Vorschlag einer Abgrabung, um
das ungeliebte Geländer auf
der Innmauer vielleicht zu verhindern, wäre BM Georg Willi
(Grüne) ziemlich allein im Regen gestanden. Am Ende kam
es wegen insgesamt 24 Enthaltungen (u.a. ÖVP, FI, FPÖ) zu
keiner Abstimmung darüber.
Stattdessen verständigte man
sich - recht vage - darauf, doch
Alternativen prüfen zu wollen.
Willis Idee wäre gewesen,
den Gehweg neben der Ufermauer so weit abzugraben,
dass regelkonform ein Meter
Mauerhöhe als Absturzsicherung erreicht würde, „ohne
Geländer, das die Sicht auf den
Inn verstellt“. Das früher so
beliebte Sitzen auf der Mauer —
nie erlaubt, bis zu einem Vandalenakt und der anschließend
nötigen Sanierung halt geduldet — wäre freilich auch damit
nicht legal geworden.
Nur die SPÖ hätte die Abgrabungsidee unterstützt: Es gelte
„alles zu tun“, damit weiter ein
freier Blick aufden Inn gewährleistet und das Sonnendeck als
attraktiver konsumfreier Aufenthaltsort erhalten bleibe, so
StR Elli Mayr.
Die vielen kritischen Stimmen brachte Vize-BM Andreas
Wanker (ÖVP) auf den Punkt:
Trotz Abgrabung gebe es keine
Garantie, dass nicht dennoch
ein Geländer kommt (für die
Mauer ist die Bundeswasserbaubehörde zuständig, Anm.)
— das sei in Gesprächen mit der
städtischen Beamtenschaft
deutlich geworden. Ebenso,
Das früher so beliebte, wenn auch
dass das Sitzen auf der Mauer
„SO Oder so verboten“ bleibt.
Und: Sobald die Stadt hier tätig werde, „könnte sie womöglich in Haftung genommen
werden“. Wankers Forderung:
„Geben wir uns Zeit für eine
größere, bessere Lösung, die
auch juristisch hält.“
Vize-BM Markus Lassenberger (FPÖ) verwies ebenfalls
auf ein Schreiben städtischer
Beamter, wonach die Unterstützung einer Sitzgelegenheit
auf der Mauer „keinesfalls mitgetragen“ werden könne. Die
Stadt, so Lassenberger, solle
nicht „Leute dazu ermutigen,
etwas Verbotenes zu tun“,
Die (informelle) Übereinkunft, nun doch gemeinsam
Alternativvorschläge diskutieren zu wollen — ÖVP-Klubobmann Christoph Appler regte möglichst zeitnah eine Art
runden Tisch an —, kam spät
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und überraschend. Wie diese
ausschauen könnten? Die Idee
eines abbaubaren oder einklappbaren, temporären Geländers sei bislang noch kaum
diskutiert worden, meinte FI-
Klubobmann Lucas Krackl.
BM Willi erklärte, sich solchen Vorschlägen - etwa auch
einem Auffangnetz unterhalb
der Mauer — nicht verschließen zu wollen. Bislang habe es
aber von Seiten des Landes geheißen, dass all dies technisch
nie legale Sitzen auf der Ufermauer - mit Blick auf Inn und Nordkette - wird
es so nicht mehr „spielen“. Wie eine attraktive Alternativiösung ausschauen soll, ist weiter völlig offen.
SE
Foto: Falk
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nicht möglich sei (Stichwort:
Hochwasserschutz, Gefahr
von Verklausungen etc.).
Ob nach der erhitzten Debatte - die Grünen wurden für
„völlig verfehlte Kommunikationspolitik“ massiv kritisiert,
beschwerten sich ihrerseits
über fehlende bzw. erst jetzt
geäußerte Vorschläge der anderen —- doch noch irgendeine
Einigung gelingt? Darauf sollte
man mitten im Wahlkampf lieber nicht wetten. (md)
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