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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_15_Presse_OCR
- S.16
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Tiroler Tageszeitung
„Ein Urgestein der Politik im Unruhestand“, Seite 22
Ein Urgestein der Politik
im Unruhestand
Helmut Buchacher kann auf bewegte Zeiten zurückblicken
. Mit 67 ist er
nach wie vor umtriebig - und wagt einen politischen Neuanfang.
Von Denise Daum
Innsbruck —- Ein Kaffee am
Vormittag, ein Glas Wein am
Abend. Helmut Buchacher
sitzt gern in der Bar Centrale
mit Blick auf das Innsbrucker
Rathaus. Seit er nach 40 Jahren bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben —- davon 30
als Betriebsratschef — in Pension ist, hat der 67-Jährige
natürlich mehr Zeit für Lokalbesuche.
Mehr Ruhehat er aber nicht.
Ganz im Gegenteil. Nach über
30 Jahren politischer Arbeit
für die SPOÖ hat er eine neue
Liste gegründet: Die Unabhängigen Innsbruck („DU-[").
Viel Geld habe er nicht für den
Wahlkampf, nur so um die
20.000 Euro. „Es gibt einen
großartigen Menschen, der
ein bisschen Geld hat und uns
unterstützt. Der will nix von
mir, dem gefällt nur meine
Art”, erklärt Buchacher,
Mit seiner Art angeeckt ist
der Langzeitpolitiker indes
bei „den Jungen” in der Innsbrucker SPO. Nach jahrelangem sich aufschaukelndem
Streit trat Buchacher schließlich im vergangenen Jahr
aus der SPÜO aus. „Es lief eine
ganz böse Intrige gegen mich.
Wie sie mit mir umgegangen
sind, war echt schiach“, sagt
Buchacher. Auch mit der
Heimut Buchacher war 40 Jahre lang bei den IVB und verspürt auch nach
seiner Pensionlerung noch eine Verbundenheit mit dem Betrieb.
Bundes-SPÖ kann er nichts
mehr anfangen, seit dem
„Linkslinkslinks-Ruck” unter
Vorsitzendem Andreas Babler. „Links zu sein, ist für mich
kein politisches Programm.”
Jetzt, mit ein paar Monaten
Abstand, ist er froh, das alles
hinter sich gelassen zu haben.
„Ich kann am Abend wie-
Votz ala
der beruhigt ins Bett gehen.”
Buchacher wohnt im „Haus
im Leben” am Fürstenweg,
gemeinsam mit seiner 24-jährigen Tochter Laura. „Sie
macht keine Anstalten, auszuziehen“, lacht Buchacher.
„Aber es ist natürlich schön,
wenn man heimkommt und
jemand da ist.”
Helmut Buchacher hat aus
zwei Ehen zwei Töchter und
einen Sohn. „Ich bin ganz
stolz auf meine Kinder”, sagt
er und beginnt auch gleich
von seinen „zwei wunderbaren Enkelen“ zu schwärmen.
Zu seiner jüngsten Tochter
hat er ein besonders inniges
Verhältnis. Sie lebt bei ihm,
seit sie 14 ist.
Buchacher war immer
schon sehr umtriebig, sowohl
als Politiker als auch als Betriebsrat. Er habe sich immer
weit über
seine Zuständigkeit hinaus um die
Menschen
gekümmert. Familie und
alle Funktionen unter
einen Hut
zu bekommen, sei
nicht einfach gewesen. „Das
war eine belastende Zeit.
Ich musste schauen, dass
ich meine Tochter nicht vernachlässige, damit sie ihren
Weg macht.” Und das sei ihm
gelungen, sagt Buchacher.
Tochter Laura kandidiert übrigens auf dem letzten Platz
seiner Liste. „Auch wenn wir
uns politisch nicht immer
ganz einig sind.”
Für eine Frau war in den
vergangenen Jahren neben
seinem Vater- und Politiker-
Dasein kaum Platz. „Jetzt
kommt die Traumprinzessin
auch nicht mehr.*
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