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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_15_Presse_OCR
- S.15
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Tiroler Tageszeitung
„‚Blinde Zerstörungswut‘ an Innsbrucks Plakat-Front“, Seite 19
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Zerrissen und beschmiert - zahlreiche Iinnsbrucker Wahlplakate waren In letzter Zeit Ziel von Vandalismus.
„Blinde Zerstörungswut“
an Innsbrucks Plakat-Front
Sie werden zerrissen, beschmiert und gestohlen. Vandalen haben es auf
Innsbrucker Wahlplakate abgesehen. Belohnung soll zu Tätern führen.
Von Matthias Reichle
Innsbruck — 500 Euro zahlt
Helmut Buchacher für jeden
Hinweis auf die TäterInnen.,
Der ehemalige SPÖ-Gemeinderat, der jetzt mit der Liste
„Die Unabhängigen Innsbruck“ kandidiert, will sich
das nicht mehr gefallen lassen.
Es sei zum „Wahnsinnigwerden”". Buchacher spricht
von „blinder Zerstörungswut”, die derzeit auf Innsbrucks Straßen um sich
greift. Auf Donnerstag kamen
wieder 15 bis 20 Plakate abhanden. Inzwischen seien es
rund 40 von knapp 200, die
entweder heruntergerissen,
zerfetzt wurden oder einfach
spurlos verschwunden sind.
Der Schaden liege im vierstelligen Bereich.
Der Täter? Der Gemeinderat vermutet den „politischen
Mitbewerber” dahinter. Beweisen kann er das freilich
nicht. Buchacher hat am
Donnerstag Anzeige erstattet.
Der Innsbrucker Gemeinderatswahlkampf zeigt sich
derzeit von seiner schmutzigen Seite. Vandalismus ist
über die Parteigrenzen hinweg ein massives Problem.
„Es ist brutal”, stöhnt auch
Ingo Glatz, Wahlkampfleiter
der Grünen.
Vandalismus-Küummerer
Die Schäden sind so enorm,
dass Glatz inzwischen einen
eigenen Mann abgestellt hat,
der jeden Tag auf den Straßen
unterwegs ist und sich nur
um den Vandalismus kümmert. „Wir bekommen jeden
Tag mehrere Meldungen.”
Zuletzt seien in der ganzen
Haller Straße die Plakate abgeräumt worden. Steher würden verbogen. Plakate abgerissen und dann vom Wind
auf die Straße geweht — „das
gefährdet Autofahrer”. Der
Schaden sei derzeit kaum zu
beziffern, weil der Überblick
fehlt.
„Es ist inzwischen unerträglich“, ärgert sich auch
FPÖ-Sprecher Fabian Walch
über die Ausmaße. Betroffen seien mehr als die Hälfte der Werbeflächen. „Es hat
keine 24 Stunden gedauert,
da waren unsere neuen Pla-
Burgermesterkandicut Markacs Laswerberger
MS mit einer
sslichen Stdtregierung!
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kate beschmiert. Wir gehen stark davon aus, dass
das aus der linksextremen
Szene kommt.” Von jenen
Personen, die auch immer
wieder die Parteizentrale beschmieren. Beweise fehlen.
Teilweise seien die Schmierereien „kreativ“. Andere dagegen würden unter „eine
Verharmlosung des Nationalsozialismus” fallen, sagt
Walch mit Blick auf eine andere Schmiererei.
Davon sei man derzeit
zwar eher nicht betroffen,
sagt SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Mayr. Aber
auch bei ihr sind Plakate abhandengekommen. „Man
hat gesehen, wo Kabelbinder
durchgeschnitten wurden.“
Sie weiß aber auch, dass
nicht hinter jedem verschwundenen Plakat des Mitbewerbers gleich eine Straftat steht. Es sei inzwischen
auch zu behördlichen Entfernungen gekommen, weil das
Plakat an der falschen Stelle
aufgehängt wurde, sagt Mayr.
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