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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Anpatzen in Uppsala“, Titelseite

Anpatzen in Uppsala

Von Matthias Christler

ennen Sie Uppsala? Gemeint ist die schwedische Stadt, nicht die

Verniedlichungsform von „Ups“. Die wird von Eltern verwendet,
wenn sich der Nachwuchs von Haar bis Fuß mit Babybrei anpatzt. „Uppsala, wie süß.“ In der Stadt hingegen wird per App angepatzt, Falschparker nämlich. Das finden selbst ernannte Nachbarschafts-Sheriffs richtig
süß. Wenn ein Auto illegal auf dem Parkplatz eines privaten Anbieters
steht, macht man ein Foto und lädt es in der App hoch. Wird tatsächlich
ein Strafzettel ausgestellt, erhält der Anzeiger umgerechnet 10 Euro Belohnung. Eine Idee für Innsbruck? Immerhin gibt es Parallelen zu Uppsala.
Beide Städte haben ähnlich viele Einwohner, sind voll von Studenten und
ein Schloss thront über der Stadt. Und Mitmenschen anpatzen gehört zum
Lebensgefühl dazu. Dafür braucht es in Innsbruck keine modeme Park-
App, es reicht ein Partei-Apparat. Als „Belohnung“ gibt es kein Geld, aber
ein paar Politiker haben jetzt nach der Wahl mehr Freizeit. Uppsala.

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