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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Wildtiere landen im Tierheim“, Seite 19

Wildtiere
landen im
Tierheim

Im Tierheim Mentlberg werden
derzeit viele junge Wildtiere
abgegeben. Das ist nicht immer
richtig, sagen Experten.

Innsbruck —- Die Wildtierauffangstation im Tierheim
Mentlberg ist gut gefüllt: Fast
täglich kommen neue Junge
dazu. „Wir bekommen zurzeit viele Vögel, haben auch
einige Steinmarder-Babys
und sogar zwei junge Füchse
zum Aufpäppeln hier“, schildert Mitarbeiterin Christina
Skupien. Gleichzeitig befinden sich viele Igel in der
Auffangstation, die gerade
erst aus dem Winterschlaf erwacht sind und ausgewildert
werden müssen.

Skupien gibt zu bedenken,
dass nicht jedes Wildtier, das
man im Freien findet, auch
Hilfe braucht: „Man kann viel
falsch machen, wenn man am
Anfang die falschen Schritte setzt. Grundsätzlich muss
man sagen, dass viel zu viele
Wildtiere eingesammelt werden, weil die Leute denken,
sie helfen ihnen damit“, so die
Expertin. Sie rät dazu, prinzipiell zuerst beim Tierheim anzurufen und Rücksprache zu
halten, bevor man überhaupt
irgendetwas unternimmt.

Bei Vögeln etwa würde es
zwei Phasen der Frühentwicklung geben, und für Laien
sei schwer erkennbar, ob der
kleine Vogel wirklich verletzt
und hilfsbedürftig ist oder ob
er einfach die ersten Flugversuche macht. „Viele Vogelarten kann man anfassen,
weil Vögel einen schlechten
Geruchssinn haben. Wenn
man das Nest findet, aus dem
das Küken herausgefallen ist,
sollte man versuchen, es einfach wieder hineinzusetzen“,
erklärt Skupien.

Jagdgesetz beachten

Zu beachten ist außerdem,
dass jagdbare Tiere wie Steinmarder, Feldhase oder Fuchs
auch dem Jagdgesetz unter-

liegen, betont die Tierheim-
Mitarbeiterin: „Man darf sie
nicht einfach einsammeln
und zu uns bringen. Hier ist
es absolut wichtig, den Jagdaufseher um Freigabe zu bitten. Alles andere ist illegal.“

Übrigens werden auch im
Stadtgebiet von Innsbruck
immer wieder junge Wildtiere gemeldet, wie Innsbrucks
Wildtierbeauftragter Thomas
Klestil bestätigt: „Grundsätzlich sollte man im sicheren
Abstand beobachten und
dem Tier die Chance geben,
es alleine zu schaffen. Oft
warten die Elterntiere irgendwo in der Nähe darauf, dass
sich der Mensch entfernt“,
erklärt er.

Prinzipiell gilt beim Fund
von Wildtieren, dass der
Menschenkontakt so gering
wie möglich gehalten werden sollte. „Sonst funktioniert
das Auswildern später nicht“,
so Klestil. Außerdem müsse
man bedenken, fügt Skupien hinzu, dass man keinesfalls mit gefundenen Tieren
kuscheln oder sie streicheln
sollte. „Wildtiere haben in der
Gegenwart von Menschen Todesangst. Außerdem können
sie verschiedene Krankheiten
übertragen. Daher gilt: Immer
eine gesunde Distanz einhalten und den Kontakt auf das
Nötigste minimieren.“ (rena)

INN
FÜR ALLE. ;

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