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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_26_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
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„Europäische Flugsicherung als letzte Hoffnung für Innsbruck“, Seite 4
Europäische Flugsicherung als
letzte Hoffnung für Innsbruck
Kommunalbetriebe als Mehrheitseigentümerin des Flughafens und VP-
Nationalrat Hermann Gahr kämpfen um den Erhalt des Flugwetterdiensts.
Von Peter Nindler
Innsbruck —- Das Flugwetter
für die Bundesländerflughäfen wird künftig zentral
in Wien-Schwechat erstellt,
Mitte des Jahres sollen am
Innsbrucker Flughafen die
Lichter ausgehen. Verantwortlich dafür ist die Austro
Control, eine Gesellschaft
des Bundes. Gegen diese
Zentralisierung regt sich wegen vieler Sicherheitsbedenken Widerstand. Doch erfolglos. Alle Initiativen, dass
der Flugwetterdienst mit
seinen Mitarbeitern in Innsbruck bleiben kann, wurden
von der Austro Control bzw.
dem Klimaschutzministerium bisher abgeschmettert.
Aufgeben wollen ÖVP-Nationalrat Hermann Gahr und
die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) als Mehrheitseigentümerin der Flughafengesellschaft dennoch nicht.
Die IKB haben bereits von
einem ausgewiesenen Experten des österreichischen,
europäischen und internationalen Luftfahrtrechts eine Expertise eingeholt und
sich mit ihm gemeinsam an
die Europäische Agentur für
Flugsicherheit/EASA in Köln
gewandt.
Im Kern wird nämlich bezweifelt, dass die Umsetzung
des von Wien aus betriebe-
‚ Ohne genaue
Wetterprognose
verliert der Flughafen
Innsbruck an Sicherheit
und Akzeptanz.*“
Hermann Gahr/ÖvVP
" ’
nen Wetterdienst-Systems
samt Vorhersage, Beratung
und Warntätigkeit mit den
rechtlichen Anforderungen
im Einklang stehe. Zugleich
stellt man die Objektivität
des Ministeriums als Aufsichtsbehörde im Zusammenhang mit der Zentralisierung des Flugwetterdiensts
in Frage. Weil zum einen eine möglichst kostengünstige
Variante den budgetären Erfordernissen des Bundes entgegenkomme und sich deshalb der Verdacht aufdränge,
dass dieser Interessengleichklang den Aufsichtsauftrag
des Ministeriums hinsichtlich der Flugsicherheit in den
Hintergrund treten lasse,
heißt es.
Einmal mehr geht es in dem
schriftlichen Appell an die
Europäische Flugsicherung
um die meteorologischen
Besonderheiten am Flughafen Innsbruck. Die Qualität
des Flugwetterdiensts beruhe
schließlich sehr stark auf der
Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und den langjährigen Erfahrungswerten des
Teams vor Ort, argumentieren die IKB. Die EASA ist jetzt
ein wichtiger Hoffnungsanker für den Verbleib des
Flugwetterdiensts.
Hermann Gahr hofft nach
wie vor auf einen Meinungs-
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schwenk von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Die Verlegung
des Flugwetterdiensts nach
Wien-Schwechat würde eine wesentliche Verschlechterung der Prognosen nach
sich ziehen.“ Der Flughafen
Innsbruck weise aufgrund
seiner Lage im Gebirge, der
Pistenlänge und den speziellen An- und Abflugverfahren besondere Anforderungen auf, die, verbunden mit
den verschiedensten Wettererscheinungen, die Fluggesellschaften und deren Piloten bei der Flugplanung und
-durchführung vor größte
Herausforderungen stellen.
Die Sicherheit im Flugverkehr und für die Stadt
Innsbruck muss für Gahr im
Mittelpunkt stehen. „Ohne genaue Wetterprognose verliert der Flughafen an
Sicherheit und Akzeptanz.
Das werden wir mit aller
Kraft verhindern.“ Am Flughafen in Innsbruck benötige
es deswegen die modernste Technik, um Prognosen
zu erstellen, aber auch ein
Team von Wetterexperten.