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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_15_Presse_OCR
- S.15
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Bezirksblätter Innsbruck
INNSBRUCK
„Biber nagen sich durch Innsbruck“, Seite 2, 3
Biber nagen sich
Biber sind keine
Schädlinge, sondern
fördern die Naturverjüngung und Artenvielfalt in Innsbruck.
LISA KROPIUNIG
Spaziert man des Öfteren am Inn
oder an der Sill entlang, kann es
schon vorkommen, dass man angenagte oder sogar gefällte Bäume an der Böschung des Gewässers entdeckt. Ein Zeichen, dass
hier ein Biber zugange war. Doch
er ist, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint, keinesfalls ein
Schädling für die Natur, sondern
sorgt für Naturverjüngung und
Artenvielfalt.
Biberbestand in Innsbruck
Als Biberbeauftragte ist Monika
Eder-Trenkwalder für die Bestandserhebung der Tiere in Innsbruck
zuständig. „Wir zählen nicht die
Ein seltenes Glück, einen Biber vor die Linse zu bekommen. Die Nager sind
nachtaktiv.
einzelnen Individuen, sondern
die Reviere und unterscheiden,
wenn möglich, in Einzel- oder
Familienrevier. In Innsbruck gibt
es derzeit aktuell fünf Biberreviere. Diese finden sich an Inn, Sill
und am Lohbach. Einmal jährlich
werden die Biberreviere von uns
Biberbeauftragten erhoben“, erläutert Monika Eder-Trenkwalder.
Der Biber ist nicht nur eine heimi-
Foto: Eder
sche Tierart, sondern gehört laut
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie
und dem Tiroler Naturschutzgesetz auch zu den geschützten Tierarten in Tirol. Das heißt, seine Lebensräume dürfen nicht zerstört
werden und auch seine Bauten
müssen in Ruhe gelassen werden.
Sind Biber ein Problem?
Im Interview mit der Biberbeauf-
Z S b
Innpromenade
A
Ein angenagter Baum entlang der
Foto: Lisa Kropiunig
durch Innsbruck
der austreiben. Der Biber schafft
somit eine Naturverjüngung des
Baumbestandes.“
Biber sorgt für Artenvielfalt
Doch der Biber hilft nicht nur
bei der Verjüngung der Natur,
sondern schafft auch für andere
Lebewesen neue Lebensräume.
„Für die Natur schafft der Biber
durch seine Tätigkeit vielfältige
Strukturen, welche wiederum für
andere Tiere und auch Pflanzen
von Vorteil sind. Durch seine Tätigkeit fördert der Biber die Artenvielfalt, indem er neue Lebens-
tragten für Innsbruck wird schnell
deutlich, dass der Biber der Natur
durch das Fällen der Bäume keinen Schaden zufügt. Warum, erklärt Monika Eder-Trenkwalder:
„Es liegt in der Natur des Bibers,
dass er im Winter Bäume fällt, um
an seine Nahrung zu gelangen.
Der Biber ist insofern kein Schädling für die Bäume, da diese nach
der Fällung durch den Biber wie-
räume in unserer größtenteils
ausgeräumten Landschaft schafft.
Somit trägt er auch in städtischen
Bereichen zu mehr Artenvielfalt
bei“ weiß die Biberbeauftragte.
Sogar das Totholz, welches der
Biber erzeugt, ist für etwas gut, es
fördert nämlich die Insektenvielfalt und die am Boden liegenden
Äste bieten einen sicheren Ort für
Kleinsäuger. Monika Eder-Trenk-
walder gibt weitere Einblicke in|
die Welt des Bibers: „Biber bauen
neben Dämmen auch Biberbur+
gen und graben kleine sogenann{
ten Fluchtröhren. Durch Dämme/
welche das Wasser aufstauen|
durch Röhren, Biberburgen und
gefällte Bäume entstehen vielfältige neue Strukturen. Gefällte, im|
Wasser liegende Bäume sind zum
Beispiel Rückzugsräume und Ver+
stecke für Fische, die es im Inn nun
mehr selten gibt.“
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