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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_19_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Die große Chance für die Stadt“, (Kommentar) Seite 6
Kommentar
Von Marco Witting
Eine klamme Kasse
könnte die größte
Hürde für große
Projekte der Stadt
Innsbruck sein.
marco.witting@tt.com
Die große Chance
für die Stadt
Die Vorzeichen stehen gut, dass in
Innsbruck in den ersten Jahren der neuen
Koalition ordentlich etwas weitergeht.
zwischen den beiden Wahlgängen zum
Gaudium der österreichweiten Medienöf-
fentlichkeit kurz aufgetischt, ist schon verspeist.
Johannes Anzengruber, obwohl noch ohne eigenen Stab, hat als neuer Bürgermeister die kulinarische Beschreibung seiner Koalition im Biomüll
entsorgt - und spricht jetzt lieber von einem
Zukunftsvertrag. Viel mehr kann man inhaltlich
zum Bündnis von Grünen, JA und SPÖ ohnehin
nicht sagen, denn kommuniziert wurde wenig bis
gar nicht. Das ist für uns Journalisten zwar langweilig, aber schon auch das gute Recht des neuen
Stadtchefs. Es ist auch legitim, dass er sich mit
der Präsentation seines Programms Zeit lässt. Gut
Ding soll in dieser Phase gerne Weile haben.
Schon die Angelobung am Freitag gestaltete sich für jene, die in den kommenden Jahren
auf Sachpolitik hoffen, vielversprechend. Keine
Gegenkandidaten bei der Vize-Wahl, ein breites
Votum über die Koalitionsgrenzen hinaus und —
mit Ausnahme von Teilen der FPÖ — auch viele
fröhliche Gesichter. Tatsächlich hat Bürgermeister Anzengruber vor allem zu Beginn jetzt die
große Chance, ordentlich etwas weiterzubringen.
Für ÖVP und FPÖ, dem größten Oppositionsblock, gilt es sich neu zu finden und die Wunden
der Wahl zu lecken. Zudem sind viele Projekte,
etwa der Bozner Platz, irgendwie schon in der
Pipeline. Andere sichtbare Arbeitsnachweise sind
im Koalitionsabkommen sicher schon paktiert.
Hier kann der Rückstau aus den vergangenen
Jahre sicher aufgearbeitet werden. Und auch
die größte Hürde für alle Zukunftsprojekte ist
wohl ausgemacht: der fehlende Spielraum im
Stadtbudget. Wohl nicht nur deshalb formulierte
Anzengruber das Thema bei der Angelobung auch
direkt in Richtung LH Anton Mattle.
D ie Caprese-Koalition, von Georg Willi
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