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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_6_Presse_OCR
- S.11
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tirol.orf.at
„Gesundheitscheck schützt Sexarbeiterinnen“, Seite online
6.6.2024
Gesundheitscheck schützt Sexarbeiterinnen
Das Innsbrucker Gesundheitsamt bekräftigt die Rolle der Vorsorgeuntersuchung für
Sexarbeiterinnen. Sexarbeit bringe reales Risiko mit sich. Bei wem eine Infektion mit
Geschlechtskrankheiten festgestellt werde, dem würde auch zu Therapie verholfen.
Online seit heute, 6.06 Uhr
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Eine Abschaffung der vorgeschriebenen Untersuchungen sei nicht im
Interesse der Sexarbeiterinnen und -arbeiter, so Ulrich Schweigmann,
Leiter des Gesundheitsamtes. Wäre die Untersuchung freiwillig, würden —
im Falle von Bordellen — die Arbeitgeber Frauen vermutlich daran hindern.
Viele Sexarbeiterinnen hätten nicht Deutsch als Muttersprache, für sie wäre
die Informationsbeschaffung über die Möglichkeit von freiwilligen
Untersuchungen sehr schwierig, so Schweigmann. In einem Medienbericht
war unlängst die Abschaffung der verpflichtenden Untersuchung gefordert
worden.
Auch medizinische Behandlung und Sozialberatung
Mit den Untersuchungen verbunden seien auch Aufklärung und
Sozialberatung, wenn es um Hilfe für von Gewalt betroffene
Sexarbeiterinnen gehe. Um nach einem positiven Befund medizinische
Behandlung zu gewährleisten, würden Frauen, wenn gewünscht, auch zur
Klinik begleitet, um Versicherungs- und Therapiefragen zu klären.
In jedem Fall stelle das Gesundheitsamt Kontakt zu medizinischer
Behandlung bei Facharzt oder Klinik her, erläuterte Schweigmann. Es gebe
keine Verbindung zur Exekutive, wer zu einer Folgeuntersuchung nicht
erscheine, werde nicht angezeigt. Die verpflichtende Untersuchung sei ein
Schutz und keine Stigmatisierung.
Arbeitsverbot bis nach abgeschlossener Behandlung
Alle sechs Wochen sind Untersuchungen auf Gonorrhoe vorgeschrieben,
alle zwölf Wochen auf HIV und Syphilis. Die Untersuchungen würden
vornehmlich von Ärztinnen durchgeführt. Bei einer Infektion sei Sexarbeit
bis zum Nachweis eines Therapieerfolges verboten, so das
Gesundheitsamt in einer Aussendung.
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