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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Platters Ehrung löst Orden-Debatte aus“, Seite 4

Platters Ehrung löst
Orden-Debatte aus

Kaum Frauen, zu viele Alt-Politiker: Opposition lehnt
Ring des Landes für Platter ab und fordert Änderungen.

Von Peter Nindler

Innsbruck — Hinter den Kulissen wird seit Tagen geredet
und verhandelt: Schließlich
soll am Mittwoch das Gesetz
zur Verleihung des Rings des
Landes an Landeshauptmann
außer Dienst Günther Platter
(VP) beschlossen werden. Die
FPÖ hat mit ihrem Nein die
Diskussion über Auszeichnungen für ehemalige hochrangige Politiker angestoßen. Als
Grund führt FPÖ-Chef Markus Abwerzger darüber hinaus
Platters Corona-Politik an.

Liste Fritz und Grüne lehnen
die höchste Landesauszeichnung für Platter ebenfalls ab.
Weil er aus ihrer Sicht politisch
noch zu aktiv sei und noch dazu in mehreren Aufsichtsräten
den Ton angebe. Die NEOS
haben bisher keine endgültige
Entscheidung getroffen, doch
dort ist die Skepsis genauso
groß, wie Klubobfrau Birgit
Obermüller bestätigt.

Dass möglicherweise lediglich 21 von 36 Abgeordneten
für Platters Ehrung stimmen,
soll jedenfalls vermieden werden. Wenngleich ÖVP-Klubchef Jakob Wolf erklärt, „dass
dies das legitime Recht eines
jeden Mandatars ist“. Den
Vorschlag des grünen Klubchefs Gebi Mair, statt Platter
Ex-AK-Präsident Fritz Dinkhauser für dessen Lebenswerk

2013 hat Platter Südtirols LH Luis Durnwalder den Ring des Landes verliehen. Herwig van Staa (I.) ist ebenfalls Ehrenring-Träger.

‚ Für seinen gesam-

ten politischen
Lebensbogen verdient
Günther Platter den
Ring des Landes.“

Jakob Wolf/ÖVP
(Klubobmann)

‚ Man sollte davon
abgehen, ausgeschiedenen Politikern
Auszeichnungen bzw.
Orden zu verleihen.“

Andrea Haselwanter-Schneider
(Liste Fritz)

auszuzeichnen, hält er für eine
grüne Nebelgranate. „Für Gebi
Mair ist die Auszeichnung verdienter Persönlichkeiten reine
Verhandlungsmasse. In den
Gesprächen mit mir wollte er
eine Zustimmung der Grünen
zur Verleihung erpressen, indem er grün-ideologische Inhalte durchbringen wollte. Ich
habe ihm unmissverständlich
mitgeteilt, dass hierüber nicht
verhandelt wird.“

Von Erpressung könne keine
Rede sein, kontert Mair. „Dass
wir auf grüne Inhalte drängen
wie Platters seinerzeitiges Versprechen für einen Naturpark
Karwendel, darf man uns nicht
zum Vorwurf machen.“

Bisher haben 36 Persönlichkeiten den Ring des Landes erhalten - darunter Platters Vor-

Foto: Thomas Böhm

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Ehrenzeichen

Ring des Landes: Er ist
die höchste Auszeichnung
des Landes, die Verleihung
erfolgt mit einem eigenen
Landesgesetz.

Weitere Ehrenzeichen:
Das Ehrenzeichen ist die
zweithöchste Ehrung, gefolgt
vom Verdienstkreuz und der
Verdienstmedaille. Nicht in
Tirol lebenden Persönlichkeiten kann der (große) Tiroler
Adler-Orden in Gold und Silber verliehen werden. Dazu
gibt es noch die Lebensrettungsmedaille sowie weitere
Ehrenzeichen (u.a. Sport).

b

Der Ring des Landes ist die
höchste Ehrung. Foto: Thomas Böhm

gänger Alois Partl, Wendelin
Weingartner und Herwig van
Staa. Südtirols Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder
erhielt ihn Ende 2013, als er
noch Landeschef war. Weitere noch lebende Ring-TrägerInnen sind der Industrielle
Arthur Thöni und Ingeborg
Hochmair-Desoyer (MED-EL).
Landeshauptleute und Landtagspräsidenten werden automatisch am Tag ihres Amtsantritts mit der zweithöchsten
Auszeichnung, dem Ehrenzeichen, bedacht.

Bisher nur drei Frauen

Neben Ingeborg Hochmair-
Desoyer haben nur zwei weitere Frauen — die Ärztin und
Ordensschwester Anna Dengel sowie Hilde Schwarzkopf
(Planseewerke) - den Ring
des Landes erhalten. Für Liste-Fritz-Parteichefin Andrea
Haselwanter-Schneider ist es
deshalb höchst an der Zeit,
endlich mehr Frauen zu ehren. „Generell, denn gerade
im Sozialbereich leisten sie
unschätzbare Arbeit.“