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Tiroler Tageszeitung

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„MCI: Bis zum BIG-Deal herbstelt‘s‘“, Seite 4

4.7.2024

MCI: Bis zum BIG-Deal herbstelt’s

Die unendliche Geschichte des geplanten MCI-Neubaus ließ gestern im Landtag Welten aufeinanderprallen. Die
Opposition hielt LHStv. Dornauer (SP) vor, weiter nichts auf die Reihe zu bringen, dieser sieht „keine Fehler“.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck — Über weite Strecken lässt Georg Dornauer die
Vorwürfe, Vermutungen und
Spitzen an sich abprallen. Teflonartig. Stoisch nimmt er
eine oppositionelle Attacke
nach der anderen hin. Antwortet bemüht, ohne emotional zu werden. Es gelingt ihm
nicht immer. Da oder dort
blitzt dann doch ein gewisser

„ Ich bin überzeugt,
nicht einen einzigen Fehler gemacht
zu haben.“

Georg Dornauer
(LHStv., Hochbaureferent, SP)

Zynismus durch, schaltet der
Hochbaureferent und LHStv.
vom Verteidigungs- in seinen
ansonsten gewohnten politischen Angriffsmodus.

„Außer Kosten nix passiert“

Zum schier x-ten Mal stand
der bis dato gescheiterte, weil
immer noch nicht umgesetzte Neubau der Fachhochschule Management Center
Innsbruck (MCI) im Zentrum
der Polit-Debatte im Landtag. Dornauer hatte Antworten zu liefern. Kostenexplosionen, Differenzen zwischen
Landesrat, MCI-Führung und

Stadtspitze, Beraterhonorare,
Projektstopps: Es ist schwierig geworden, über all die offenen Baustellen rund um das
MCI-Vorhaben die Übersicht
zu behalten. Sind es nun 250
oder doch 320 Millionen Euro,
die der einst für 80 Millionen
Euro unter den Polit-Vorgängern Dornauers angepriesene
Bau kosten soll? Und wer wird
ihn bauen? Der ausgewählte Totalunternehmer Porr/
Ortner, oder doch wie zuletzt
kolportiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)?
„Außer neuen Kosten für
den Steuerzahler ist nix passiert“, warf NEOS-Klubchef
Dominik Oberhofer Dormauer vor. Und spricht von 16.000
Beraterstunden, die angefallen und von in Summe 24
Mio. €, die bis dato in sämtliche Vorarbeiten geflossen
sein sollen. Und zum Drüberstreuen fragt Oberhofer
Dornauer noch, ob ein Projektberater ihm „Gefälligkeiten“ versprochen habe.
Dornauer weist „die im
Raum stehende Korruption” umfassend zurück. Sein
bisheriges Handeln verteidigt er. Aber auch jenes seines Vorgängers, des jetzigen
NHT-Chefs Johannes Tratter: „Er hat nicht alles falsch
gemacht, sondern besonnen entschieden.“ Rosen,

Dominik Oberhofer

welche die vergangene und
neue Innsbrucker Stadtführung nicht bekommt. Diese
sei „unverlässlich“. Von ihr
braucht das Land das Grundstück. Und anstatt Kritik an
ihm zu üben, solle die Wirtschaftskammer besser einen
Investitionskostenzuschuss
leisten, sagt Dornauer, der in

seinem Handeln in der MCI-
Causa seit Amtsübernahme
Ende 2022 „keinen einzigen
Fehler“ erkennen will.

Markus Sint (Liste Fritz) ist
da anderer Meinung, sieht
aber auch den Koalitionspartner VP mit schuldig. Dass
Finanzreferent LH _ Anton
Mattle zum „MCI-Desaster“
schweige, kritisiert er. Eine Art finanziellen Blindflug
samt offenen Entschädigungsfragen moniert auch LA
Zeliha Arslan (Grüne).

BIG-Gespräche seit 1 Jahr

Wie gesagt. Dornauer liefert
Antworten. Freilich nicht immer auf oppositionelle Fragen. Die von Oberhofer genannten 24 Mio. € dementiert
er, es seien nur 13 Millionen
Euro: „Ja, das ist halt so.“ An
externen Beraterkosten seien während der halbjährigen
„Nachdenkpause” 160.000
Euro angefallen. Die Option,
die BIG für den MCI-Neubau
zu gewinnen, sei eine sehr reelle. Mit BIG-CEO Hans-Peter
Weiss habe er „seit über einem Jahr Gespräche geführt”.

Seite 3 von 15

(NEO) matchu sich Im Landtag mit LHStv. Georg Domauer. Auf einen gemeinsamen Nenner kamen beide nicht. i

’ ‚ 24 Millionen Euro

für nix und wieder
nix: Das ist eine gigantische Verschwendung
von Steuergeld.“

Dominik Oberhofer
(Klubobmann NEOS)

„ 250 Millionen Euro
für 3300 Studierende? Da stellt sich
mir schon die Frage der
Verhältnismäßigkeit.“
Elisabeth Blanik
(SP-Landtagsabgeordnete)

Nunmehr habe er der BIG offiziell eine 26-seitige Anfrage
gestellt: „für die Bau-Errichtung und ein Miet-Kaufmodell”. Dornauer rechnet mit
einer positiven Antwort.
Dann werde über den Sommer bis zum Herbst verhandelt. Eine Neuausschreibung
sei möglich, vertraglich sei im
Falle eines Ausstiegs aus dem
Vertrag mit Porr/Ortner keine
Entschädigung fällig, weil das
Land vereinbarte Optionen
gezogen habe: „Wir haben

Fa Sühe

‚ Das ist nicht
Pfusch am, sondern vor dem Bau. Ein
unglaubliches Desaster
auch für die ÖVP.“
Markus Sint
(Klubobmann Liste Fritz)
„ Viele Entscheidungen sind am
Landtag vorbeigegangen. Heute stehen wir
wieder am Punkt null.“

Evelyn Achhorner
(FP-Landtagsabgeordnete)

die Einreichplanung herausgekauft.” Zu all diesen „politischen Notwendigkeiten stehe ich“.

Und was ist mit der Suche
nach alternativen Standorten? Von Völs bis St. Johann
habe es 28 Angebote gegeben,
teils angehaucht von einer
gewissen „Goldgräberstimmung“. Man habe sich aber
wieder für Innsbruck entschieden. Dort, wo Dornauer „2029 das Bandl durchschneiden” lassen will.