Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_15_Presse_OCR
- S.6
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Kronenzeitung
„Durch Klage wankt jetzt das Freizeitticket Tirol“, Seite 14+15
%, F reizec!l:ke; Tirol
Koxomp. Sn 153-6- 100153
Skifahren im Winter,
Badespaß im Sommer -
das Freizeitticket (oben
links) ermöglicht vieles
zum „Pauschalpreis“.
e fiuhkt jetzt
das Freizeitticket Tirol
Ist es das Ende für die bekannteste Verbundkarte? Der Verein für
Konsumenteninformation (VKI) sieht Nicht-Tiroler benachteiligt.
und 59,000 Freizeitti-
ckets (Vorverkaufs-
preis 686 Euro für Erwachsene) wurden zuletzt
abgesetzt. Ob der Vorverkauf für die neue Saison wie
geplant im Oktober starten
kann, steht derzeit noch in
den Sternen.
„Bereits Ende April wurde uns eine Abmahnung des
VKI übermittelt, nun traf
eine Klage ein“, gaben Freizeitticket-Initiator Thomas
Schroll und Tirols Seilbahnsprecher Reinhard
Klier nun bekannt. In
einem Hintergrundgespräch erläuterten sie
gegenüber Tiroler Medien
die Lage. Man wolle rechtzeitig vorwarnen, denn sogar ein endgültiges Aus sei
schlimmstenfalls möglich.
Zwei Monate Zeit, um auf
die Klage zu antworten
„Wir haben jetzt zwei Monate Zeit, um auf die Klage
zu antworten“, erklärte
Klier. In dieser Woche will
man mit Anwalts-Beistand
weitere Schritte beraten. Insgesamt 18 Partner müssten
sich dabei abstimmen.
Im Kern ortet der VKI gesetzwidrige Bestimmungen
in den AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) — vor
allem in Hinblick darauf,
dass Käufer ihren Wohnsitz
in Tirol haben müssen (siehe
auch Artikel rechts).
Dazu existiert seit Dezember 2018 die Geoblocking-
Verordnung der EU, die jegliche „Diskriminierung nach
Staatsangehörigkeit, Wohn-
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Foto: Johanna Birbaumer
sitz oder Niederlassung“ verbietet. Schroll: „Wir vertreten die Rechtsauffassung,
dass Verkehrsdienstleistungen von dieser Dienstleis-
tungsrichtlinie ausgenommen sind. Die Wirksamkeit
der Geoblocking Verordnung, die ursprünglich für
den Online-Handel konzipiert wurde, ist fraglich.“
Seilbahnen betroffen von
spezieller Verordnung?
Eingestuft als Dienstleister
müssten sich aber wohl auch
Seilbahnsprecher Klier
(links) und
Freizeitticket-
Initiator
Schroll
erläuterten
die Situation.
Seilbahnen der Anti-Diskriminierungs-Verordnung
unterwerfen.
Weiter gehen kann es nun
„in alle Richtungen“, ließen
Klier und Schroll vieles offen. Denkbar sei ein Aus des
Freizeittickets, auch die
Preise könnten steigen. Das
Versprechen am Ende: „Wir
werden uns um eine bestmögliche Lösung im Sinne
der heimischen Bevölkerung
bemühen — und zwar im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.“ _ Andreas Moser
Fotos: Christof Birbaumer