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Tiroler Tageszeitung

„Mit einem Lied startet der Tag in der Sommerschule“, Seite 17

Mit einem Lied startet der
Tag in der Sommerschule

Rund 30 Kinder bekommen derzeit im Innsbrucker Flüchtlingsheim
Deutschunterricht. Sie sind mit Begeisterung dabei.

Von Monika Schramm

Innsbruck — „Hallo! Guten
Morgen! Wir winken dir zu!“,
klingt es aus zehn kleinen
Kehlen, die Kinder winken,
drehen sich, stampfen: Zehn
Mädchen und Buben starten
so jeden Tag mit ihrer Lehrerin und ihrem Lehrer in den
Unterricht. Im Herbst werden sie die Volksschule besuchen. Damit ihnen der Start
ins neue Schuljahr leichter
fällt, bekommen sie derzeit
Deutschunterricht im Flüchtlingsheim in der Trientlgasse.

Dort leben die Kinder seit
dem Frühjahr mit ihren Eltern. Sie kommen aus Syri-

en und Afghanistan. Manche waren längere Zeit in
Flüchtlingscamps in der Türkei und Jordanien, bevor sie
nach Tirol gekommen sind.
„Die Kinder haben trotz ihrer Fluchtgeschichte und den
Traumata, die manche sicher
haben, viel Spaß hier. Und sie

freuen sich über den Unterricht, da sind sie mit Begeisterung dabei“, sagt Florian
Stolz von den Tiroler Sozialen
Diensten. Die TSD und die
Bildungsdirektion Tirol organisieren die Sommerschule für geflüchtete Kinder und
führen sie auch durch.

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Ein paar Türen weiter von
der ersten Gruppe sitzen am
Mittwoch neun Mädchen
und Buben im Volksschulalter im Klassenzimmer. Sie
üben die Wochentage. Mal
rufen sie laut, mal flüstern
sie, mal brummen sie — so wie
ihre Lehrerin es ihnen andeutet. Es wird viel gelacht in der
Unterrichtsstunde.

„Die Lehrerinnen und Lehrer kommen teilweise von
den TSD, teilweise sind sie
Erstsprachlehrer“, sagt Klaus
Vogler von der Bildungsdirektion. Die Kinder sind in drei
Gruppen eingeteilt — zu zwei
gehören VolksschülerInnen,
in einer werden Mittelschülerinnen unterrichtet. Die vierwöchige Sommerschule gibt
es heuer zum ersten Mal. Unterstützt wird das Pilotprojekt
von der Stadt Innsbruck.

„Die Kinder lernen sanft,
wie das Schulsystem funktioniert, welche Regeln es gibt“,
sagt Vizebürgermeisterin
Elisabeth Mair (SPÖ). „Und
Mehrsprachigkeit wird hier
als etwas ganz Positives gestärkt. Mehrsprachigkeit ist
ein Schatz, den man bergen
muss. Das kann man hier erleben.“ Gemeinsam mit Integrationsstadträtin Janine Bex
(Grüne) hat sie am Mittwoch
die Sommerschule besucht.
„Man sieht, mit welcher Begeisterung die Kinder dabei
sind, wie ihre Augen strahlen.
Da geht einem das Herz auf“,
sagt Janine Bex.

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