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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_28_Presse_OCR
- S.13
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Tiroler Tageszeitung
„Als Imagewerbung bräuchte Innsbruck den Song Contest nicht“,
(Leserbrief), Seite 8
Als Imagewerbung bräuchte
Innsbruck den Song Contest nicht
Thema: Diskussion über den
Austragungsort des ESC 2025.
ie Frage, ob Innsbruck
den ESC 2026 austragen
soll, wird von der Tourismuswirtschaft klar mit „Ja“ beantwortet. Man spricht von Umwegrentabilität, der Chance,
noch bekannter zu werden
etc. Nun sind Innsbruck und
Tirol ja wirklich nicht so unbekannt, dass mehr Bekanntheit
notwendig wäre.
Es ist eine Tatsache, dass
Menschen, die nicht direkt im
Tourismus ihr Geld verdienen
(und das ist die Mehrheit),
fast nur Nachteile davon haben, wobei das massiv erhöhte Preisniveau im Land (man
fahre z. B. einmal in die Steiermark und vergleiche) und die
verstopften Straßen (z.B. Außerfern, Zillertal) die negativen
Auswirkungen anführen. Dass
die Preistreiberei in der Gastronomie und Hotellerie die
Inflation anheizt und über diesen Umweg schädlich für alle
ist, sei nur nebenbei erwähnt,
wie auch die Tatsache, dass
in Tirol, bei höchsten Lebenshaltungskosten, mit die niedrigsten Löhne in Österreich
bezahlt werden (nur in Kärnten ist das Lohnniveau noch
niedriger). Für die Personalresourcen im Land ist das alles
längst überdimensioniert und
wenn hier Arbeitsplätze verloren gingen, wären in erster
mA}
Während JJ die Charts stürmt, läuft
die Diskussion um den ESC-Austra-
gungsort 2026. Foto: APA/Fohnnger
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Linie die Saisonarbeiter*innen
betroffen, nicht die heimische
Bevölkerung. So gesehen ist
es eine Zumutung, dass auch
tourismusfremde Personengruppen (Ärzte z. B.) eine Tourismusabgabe bezahlen müssen und das Land damit etwas
fördert, was der Mehrheit eindeutig schadet.
Den ESC braucht man also
unter diesem Gesichtspunkt
ganz sicher nicht, umso weniger, je mehr dieser kostet. Die
Millionen könnte man sehr
gut in etwas investieren, was
der Mehrheit der Bevölkerung
direkt zugutekommt, nicht
den Touristikern, für die es
kein „Genug“ gibt. Sollte man
wirklich überzeugt sein, dass
das eine großartige Kulturveranstaltung ist, bei der alle persönlich teilnehmen oder am
Bildschirm zusehen wollen,
mag man das anders sehen.
Gerhard Buzas, 6020 Innsbruck