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Jahr: 2025

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- S.12

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Tiroler Tageszeitung

„13-Jähriger drohte mit Amoklauf“, Seite 5

13-Jähriger drohte mit Amoklauf

Die Polizei will 11.000 Euro für den Einsatz in der NMS Reichenau in Rechnung stellen.

Von Rosa Karbon

Innsbruck - Kurzer Anruf,
große Konsequenzen. Vor
zwei Wochen, am Abend des
14. Mai, ging über Notruf bei
der Landesleitzentrale der
Landespolizeidirektion Tirol
(LPD) eine anonyme Drohung gegen die Neue Mittelschule Reichenau (NMS) ein.
Jetzt stellte sich heraus: Der
Tatverdächtige ist ein 13-jähriger Schüler der NMS.

Der junge Österreicher
zeigte sich zwar zur Tat geständig, wegen seines Alters
ist er allerdings noch strafunmündig. „Motiv hatte er keines. Bei der Befragung gab er
an, er könne sich das selbst
nicht erklären“, erklärt Christoph Kirchmair, Leiter der
Innsbrucker Kriminalpolizei.

Dass eine solche Drohung
kein harmloser Streich ist, betont die Polizei immer wieder.
Der 13-Jährige dürfte das nun
zu spüren bekommen. Denn
die Kosten für den zweitägigen Polizeieinsatz - mehr als
11.000 Euro —- werden „von
der Landespolizeidirektion,
unabhängig von einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit, eingefordert“, betont
Kirchmair. Auf die Eltern
dürften also hohe Kosten zukommen. Konkrete Konse-

Die Polizei überwachte am Tag nach der anonymen Drohung die Schule.
Jetzt fordert sie die Kosten für den Einsatz zurück.

‚ Motiv hatte er
keines. Bei der

Befragung gab er an, er
könne sich das selbst
nicht erklären.“

Christoph Kirchmair
(Leiter Kripo Innsbruck)

quenzen will Kirchmair keine nennen. „Möglicherweise
tritt die Jugendwohlfahrt an
die Eltern des Buben heran.“
Es folge jedenfalls ein Bericht
an die Staatsanwaltschaft

Fotac Darıei Lieei

‚ Noch ist nichts
entschieden. Die
Möglichkeiten gehen
von einer Verwarnung
bis zur Suspendierung.“

Bernhard Deflorian
(Tiroler Bildungsdirektion)

Innsbruck. Auch von Seiten
der Bildungsdirektion sind
noch keine weiteren Schritte
geplant. „Die Möglichkeiten
gehen von einer Verwarnung
bis zur Suspendierung“, sagt

Seite 12 von 55

Bernhard Deflorian, Sprecher
der Tiroler Bildungsdirektion.
Bevor diese Entscheidung
getroffen wird, brauche man
allerdings die genauen Informationen der Polizei. Sobald
diese vorliegen, werde mit
der NMS Reichenau Rücksprache gehalten und zeitnah
eine Entscheidung gefällt.
Nachdem am 14. Mai die
Drohung eingegangen war,
wurde umgehend ein Polizeieinsatz eingeleitet. „Die
Schule wurde durchsucht und
überwacht. Am folgenden Tag
kümmerte sich die Polizei um
Einlasskontrollen und stellte
Einsatzkräfte bereit, die einen
Tagesbetrieb schützen und
im Notfall einschreiten hätten
können“, erklärt Kirchmair.
Auch Befragungen wurden
durchgeführt sowie eine spurenkundliche Untersuchung
in der Telefonzelle in der Nähe der Schule, aus welcher der
Anruf getätigt worden war.
Bei Befragungen wurde
man auf drei Schüler aufmerksam, die sich zum Zeitpunkt des Anrufs in der Nähe
der Telefonzelle aufgehalten
hatten. Der Tatverdächtige
zeigte sich geständig, die anderen beiden distanzierten
sich. „Sie haben zwar davon
gewusst, haben ihm das aber
versucht auszureden.“