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Jahr: 2024

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- S.18

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tirol.orf.at

Robert Bernardis war Oberstleutnant der Wehrmacht, wandte sich aber im Kriegsverlauf vom nationalsozialistischen Regime ab

Im Alter von 20 Jahren trat Bernardis in das österreichische
Bundesheer ein und absolvierte die Offiziersausbildung. Im März 1938
hegte er Sympathien für die wiedererlangte militärische Stärke des
Deutschen Reiches und das nationalsozialistische Gedankengut. Er trat
dem Nationalsozialistischen Soldatenring bei, erzählte Novak. Dabei
handelte es sich um eine 1936 in Österreich gegründete, illegale
Organisation.

Nach dem „Anschluss“ wurde er in die Wehrmacht übernommen. Im
Zweiten Weltkrieg war er bei den Feldzügen in Polen und Frankreich
militärisch im Einsatz. „Wie jeder Soldat hatte auch Bernardis seinen
Anteil am Erhalt des NS-Staates und seiner Besatzungsherrschaft“,
berichtete Novak. Doch im Feldzug gegen die Sowjetunion kam es zu
einem Sinneswandel. In der Ukraine wurde er Zeuge von brutalen
Verbrechen gegenüber Kriegsgefangenen, Jüdinnen und Juden oder
Roma und Sinti.

Mitglied der Stauffenberg-Verschwörung

Nach diesen Erfahrungen begann er, sich vom Regime zu distanzieren.
„Im Unterschied zu vielen anderen hohen und höchsten
Wehrmachtsangehörigen blickte er genau hin und erkannte Unrecht
und Verbrechen, vielleicht nicht schnell genug und sofort, aber
immerhin“, so Novak. Wegschauen und weitermachen konnte
Bernardis nicht mehr. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte
sich. Deshalb wurde er nach Berlin in den Bendlerblock, einen
Gebäudekomplex im Ortsteil Tiergarten, versetzt. Dort machte er eine
richtungsweisende Bekanntschaft.

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