Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_09_12_Presse_OCR

- S.5

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_09_12_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Kaufhaus Tyrol: Verkauf wird zum Kraftakt‘“, Seite 17

Kaufhaus Tyrol: Verkauf
wird zum Kraftakt

Pleiten von Esprit und Depot, Rochade von MediaMarkt und eine Klausel
erschweren den im Zuge der Signa-Pleite erzwungenen Verkauf des KHT.

Innsbruck — Seit den Milliardenpleiten der Signa-Gruppe
rund um den Tiroler Firmengründer Rene Benko wird
auch ein Käufer für das Kaufhaus Tyrol gesucht, das zum
Immobilienimperium des vor
fast einem Jahr kollabierten
Konzerns gehört. Ein Verkauf
gestaltet sich allerdings herausfordernd, wie es aus der
Signa-Gruppe gegenüber der
APA heißt. Es geht um die Mieter. Beim Kaufhaus Tyrol wirken sich die Insolvenzen von
Esprit und Depot aus. Esprit
will, wie berichtet, alle Filialen
in Österreich schließen. Depot
will von den 49 Filialen in Österreich nur 27 bis 28 Geschäfte weiterführen.

Mehrere Baustellen offen

Der Elektronik-Händler MediaMarkt wiederum will
nach einer geänderten Strategie ebenfalls den Standort
im Kaufhaus Tyrol aufgeben
und kommenden November
in das Einkaufszentrum Cyta in Völs übersiedeln. Und
Kastner & Öhler hat dem Vernehmen nach ein Sonderkündigungsrecht, wenn der
Umsatz unter einen Schwellenwert sinkt. Um das Innsbrucker Kaufhaus „zu einem
interessanten Preis“ verkaufen zu können, müssten diese Probleme gelöst werden,
sonst müsste man einen Abschlag hinnehmen, schilderte ein Involvierter. Wie es um
die Mieterstruktur und mögliche Nachfolgemieter steht,
war gestern nicht zu erfahren: Center Manager Sebastian Schneemann war nicht zu
erreichen.

n

Das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck galt als eine der lukrativen Perlen im Signa-Imperium.

Auch bei anderen Signa-
Immobilien stehe man in Verkaufsverhandlungen, hieß es
aus der Signa-Gruppe. Zum
Teil gehe es um eine Brückenfinanzierung, um die Immobilien bestmöglich verwerten zu
können, wie etwa beim Park
Hyatt Hotel in Wien.

Das „Goldene Quartier“ in
Wien wiederum sei voll vermietet. Hier könne man von
einem Verkauf im dritten
Quartal nächsten Jahres ausgehen. Als schwierig erweise
sich derzeit zum Beispiel auch
das Projekt Korneuburg, hieß
es aus der Immobiliengruppe.
So habe zwar die Gemeinde
eine Million Euro in das Pro-

jekt gesteckt, blockiere derzeit
aber. Ohne die zuvor geplante
Umweltverträglichkeitsprüfung und Widmung sei das
Projekt jedoch nicht veräußerbar. Als mögliche Gründe dafür werden hier die anstehenden Nationalratswahlen sowie
die Gemeinderatswahlen Anfang nächsten Jahres angenommen.

Whistleblower gesucht

Bei der Verwertung der Signa-Immobilien sei zu bedenken, dass bis zu zwölf Unternehmen zwischen einer der
beiden Signa-Gesellschaften
und den PropCos - den Eigentümerfirmen der Immo-

Seite 5 von 40

Foto: TT/Daniel Liebl

bilien - zwischengeschaltet
seien, hieß es aus der Immobiliengruppe. Da müssten
auch Kreditgeber und Zwischengesellschaften berücksichtigt werden.

Die Aufarbeitung der Signa-Pleite wird die nach der
Insolvenz der Immo-Gruppe
eingesetzten Manager und
Sanierungsverwalter sowie
Gerichte noch Jahre beschäftigen. Ein Whistleblower-System soll mehr Licht in die Causa bringen. Das System, das
demnächst installiert werden
soll, werde sich an Kreditoren
und Mitarbeiter - auch die der
vergangenen drei bis vier Jahre
— richten, hieß es. (mas, APA)